Markteinschätzung Juni 2020

Verpasste Kaufgelegenheiten oder wohin geht der Aktienmarkt?


Die besten Kaufgelegenheiten für Aktieninvestments gab es wahrscheinlich von Mitte März bis Anfang April, denn die Wahrscheinlichkeit, dass die dort markierten Aktienkurse nie mehr erreicht werden, steigt. Rückblickend werden in wenigen Jahren wohl auch die jetzigen Kursniveaus als günstige Kaufgelegenheiten erscheinen. Aus Sicht der sogenannten technischen Analysten ist es zunehmend unwahrscheinlich, dass die seit der letzten Märzwoche laufende Kurserholung nur eine untergeordnete Gegenbewegung gewesen ist. Denn dann hätten sich die Kursgewinne nicht wochenlang halten dürfen.

Auch die Analyse der Stimmungslage spricht für eine dauerhafte Trendwende nach oben.
Denn obwohl sich der US-Aktienmarkt schon vergleichsweise weit von seinem Crash-Tief im März erholt hat, ist die Stimmung von US-Anlegern überwiegend pessimistisch bis vorsichtig, wenn auch nicht mehr so extrem wie im März und April. Diese Stimmungsverbesserung hat bei Anlageberatern und Börsenbriefen begonnen. Sie empfahlen schon seit April zunehmend, den Kursrückgang als Einstiegsgelegenheit zu nutzen.

Aber die verschreckten Privatanleger folgen bislang nur zögerlich. Schneller reagieren die professionellen Akteure. An der Terminbörse hat sich das Verhältnis von gehandelten Verkaufs- zu Kaufoptionen schon wieder ausgeglichen. Im März hatten sich viele Profis gegen weiter fallende Kurse abgesichert. Das durchschnittliche Engagement der aktiven Fondsmanager war bis auf zehn Prozent gefallen, stieg aber schon im April wieder auf das Vor-Crash-Normalniveau von 60 bis 80 Prozent. Auch die Barreserven von US-Aktienfondsmanagern sind nicht mehr überdurchschnittlich hoch.

Nicht so schnell umgeschaltet haben die amerikanischen Privatanleger. Hier zeigen auch jüngere Daten überdurchschnittliche Vorsicht. Den Privatanlegern steckt der Schreck in den Knochen. Ihr Vertrauen in die Aktienmärkte kehrt langsamer zurück. Aber genau das dürfte dem US-Aktienmarkt in den kommenden Wochen eine gewisse Unterstützung geben.

Außerhalb der USA brauchen die Investoren durchschnittlich noch mehr Zeit, um ihre Aktieninvestments wieder zu erhöhen. In den Märkten, für die aussagekräftige Daten vorliegen, kehren auch die professionellen Investoren nur vorsichtig zu höheren Investitionsquoten zurück. Wie in den USA haben sie als Reaktion auf die Kursverluste im März ihre Aktienbestände erst einmal verringert.

Den Wiedereinstieg hierzulande haben nur wenige Großanleger vollständig geschafft. Die noch vorherrschende Skepsis bremst die Bereitschaft, auf den jetzt erreichten Kursniveaus zu kaufen. Viele Großanleger setzen darauf, dass spätestens die schlechten Nachrichten zum zweiten Quartal, die ab Juli veröffentlicht werden, nochmals für tiefere Kurse sorgen werden, die man dann zum Wiedereinstieg in Aktien nutzen kann.

Sollten die erwarteten Kursrückgänge ausbleiben, muss man auch auf höheren Kursniveaus die Aktienquoten erhöhen. Daraus sollte eine gute Unterstützung der Aktienmärkte entstehen. Auch die Analyse der Aktienmärkte mit statistischen Methoden spricht dafür, dass die Kurserholung seit April einen neuen, übergeordneten Aufwärtstrend einleitet. Als Beleg lässt sich heranführen, dass viele Aktienindizes inzwischen mehr als die Hälfte ihres Kursverlustes wieder aufholen konnten.

Dem Weltaktienindex bescherte der Crash vom erst im Februar markierten Rekordhoch bis zum Tief am 23. März einen Rückgang um 34 Prozent bzw. 830 Indexpunkten. Bis zum 17. April erholte sich der MSCI Welt um 415 Punkte, was exakt die Hälfte des Rückgangs ausmachte. An dieser Marke stoppte die Kurserholung für ein paar Tage. Dann aber stiegen die Aktienmärkte Ende April weiter, was für einen neuen Aufwärtstrend spricht. Den US-amerikanischen Aktienindizes war es schon im April gelungen, über die Hälfte ihrer Kursverluste auszugleichen. Anderen Börsen gelang das erst jüngst im Mai, darunter dem deutschen Aktienindex DAX.

Der DAX hatte seinen höchsten Tagesschlusswert im Februar bei 13.789 Zählern markiert. Der tiefste Schlussstand im März lag bei 8.442 Punkten. Daraus ergibt sich in der Mitte ein Indexwert von 11.115. Jüngst sprang der DAX darüber, wovon auch für den deutschen Aktienmarkt das Signal ausgeht, dass das Schlimmste vorbei ist.

Von den viel beachteten Aktienindizes fehlt allerdings noch der Euro-STOXX-50. Der Leitindex für die großen Aktien aus der Eurozone hatte sein Hoch auf Basis der Tagesschlusskurse bei 3.865 Zählern und das Crash-Tief bei 2.386 Punkten. Er müsste also bis auf 3.126 Punkte steigen, um die erste Hälfte der Verlustspanne wieder aufzuholen. Der Euro-STOXX-50 kam bis Ende April aber nur bis zur Marke von 3.024 Zählern voran und fiel im Mai zunächst leicht zurück. Insgesamt stehen die Chancen nicht schlecht, dass auch dieser Index in einen neuen Aufwärtstrend eingetreten ist.

Fazit:


Die schnellen Kursgewinne liegen größtenteils hinter uns. Die Rückkehr der noch unterinvestierten Anleger braucht Zeit, dürfte aber auch in den kommenden Monaten für Nachfrage nach Aktien sorgen, was alle investierten Anleger freut.

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