Ihre Bewerbungsunterlagen
Die Bewerbung ist die Eintrittskarte in das Vorstellungsgespräch, sodass Sie sich bei der Erstellung die größte Mühe geben und sauber arbeiten sollten. Tippfehler, falsche Rechtschreibung und schlechte Übersichtlichkeit sind echte K.-o.-Kriterien für Ihre Bewerbung. Auch unvollständige Unterlagen, unvorteilhafte Bewerbungsfotos und falsch geschriebene Namen von Firmen oder Ansprechpartnern bedeuten oftmals schon bei der Vorauswahl das gnadenlose Aus.
Nachdem Sie über das inserierende Unternehmen ausgiebig recherchiert haben, verfassen Sie idealerweise eine individuell gestaltete und auf die Stellenanzeige abgestimmte Bewerbung, mit der Sie sich von den übrigen Bewerbern abheben. Ihre Bewerbung sollte schon beim ersten Blick, den Ihr potenzieller Arbeitgeber darauf wirft, sein Interesse an Ihrer Person wecken. Lieblos aneinandergereihte Informationen im Format der üblichen Standardbewerbungen, die womöglich auch schon im Anschreiben die ersten Fehler enthalten, schaffen es meist nicht auf den Stapel der Bewerbungsmappen, die in die engere Auswahl kommen.
Passen Sie das Layout Ihrer Bewerbung dem Unternehmensbereich an, das heißt, wenn Sie sich beispielsweise bei einer Bank oder Versicherung bewerben, sollte Ihre Bewerbung nicht so „bunt“ aussehen, wie es vielleicht bei einer Werbeagentur angebracht wäre. Betrachten Sie die Bewerbung als Ihre Visitenkarte, mit der Sie sich bei potenziellen Arbeitgebern zum ersten Mal präsentieren, egal, ob Sie die Bewerbung auf Papier oder digital erstellen. Oftmals erhalten Personalentscheider unzählige Bewerbungen für einen einzigen Arbeitsplatz und beschäftigen sich nur mit den Unterlagen intensiver, die bei der ersten Durchsicht von ihrer Gestaltung her gleich ins Auge fallen.
Anders geht es auch kaum, denn haben die Personalentscheider erst einmal Hunderte von Bewerbungen vorliegen, können sie diese nicht beim ersten Durchgang alle ausführlich begutachten. Der erste Blick fällt in der Regel auf das Anschreiben, die wichtigen Eckdaten des Kandidaten und das Foto. Doch trotz dieser flüchtigen Erstbetrachtung werden hier möglicherweise die Weichen für das Ende Ihres Bewerbungsprozesses oder das Weiterkommen in die engere Auswahl gestellt. Ihre Bewerbung sollte also von ihrer Gestaltung her positiv aus dem Einerlei hervorstechen, damit sie dem Personalentscheider auch beim flüchtigen Durchsehen sofort auffällt und so sein Interesse weckt.
Welche Unterlagen gehören zu einer Bewerbung?
Üblicherweise besteht eine schriftliche Bewerbung aus Anschreiben, Lebenslauf, Zeugniskopien und trotz Gleichbehandlungsgesetz oft auch noch aus einem Foto. Weitere Anlagen zum Bewerbungsanschreiben können auch Profil, Zertifikate oder die Auflistung zusätzlicher Qualifizierungen wie etwa Schulungen und Kurse sein. Es gibt Firmen, die sogar noch eine Handschriftenprobe, Referenzen oder gar ein polizeiliches Führungszeugnis verlangen. Doch demgegenüber ist auch ein Trend zur Kurzbewerbung zu erkennen, denn zahlreiche Unternehmen lassen sich zunächst nur ein Profil des Bewerbers zuschicken, um vorab die grundsätzlichen Interessen zu klären. Erst wenn das Profil eines Kandidaten das Interesse des potenziellen Arbeitgebers geweckt hat, werden die kompletten Bewerbungsunterlagen angefordert. Der Unternehmer trifft so eine erste Vorauswahl und kann auf diese Weise den Arbeitsaufwand erheblich minimieren. Auch der Bewerber kann sich die Mühe sparen, eine komplette Bewerbung zu versenden, wenn die grundsätzlichen Interessen laut Profil nicht zur Unternehmensphilosophie und den damit verbundenen Anforderungen passen.
Die klassische Bewerbung setzt sich aus bestimmten Bausteinen zusammen, unabhängig davon, ob sie digital oder per Post verschickt wird. Ihre Aufgabe ist es, diese Bausteine zu einem gut lesbaren Ganzen zusammenzufügen. Dabei ist nicht nur die Abfolge der einzelnen Bestandteile wichtig, sondern auch die Frage, wie und vor allem an welchen Stellen Sie noch etwas mehr Glanz in Ihre Bewerbung bringen können.
Wie können Sie sich auf eine individuelle und kreative Art geschickt präsentieren, um positiv auf sich aufmerksam zu machen?
Sie sollten ausreichend viel Zeit in die Erstellung Ihrer Bewerbung investieren, denn das könnte sich lohnen. Lebenslauf, Foto, Zeugnisse – das sind wahrscheinlich die Bausteine, die Ihnen als erstes einfallen, doch mit etwas Kreativität können Sie wesentlich mehr aus Ihrer Bewerbung machen. Entwickeln Sie Ihre eigene Marketingstrategie und gestalten Sie Ihre Bewerbungsmappe oder Datei nicht nur mithilfe der Standardmittel.
Entwerfen Sie beispielsweise ein passendes Deckblatt, das dem Betrachter gleich ins Auge fällt, erstellen Sie eine Inhaltsübersicht und eine kurze Einleitungsseite – das macht es dem Betrachter leichter, sich einen kurzen aber prägnanten Überblick zu verschaffen. Es folgt eine Seite mit Ihren persönlichen Daten, anschließend führen Sie Ihre Studienschwerpunkte auf und zu guter Letzt erstellen Sie der guten Übersicht halber noch ein Anlagenverzeichnis. Gut strukturierte und überschaubare Dokumente kommen gerade bei Personalentscheidern, die bei der Durchsicht unzähliger Bewerbungen permanent unter Zeitdruck stehen, gut an. Fügen Sie gegebenenfalls noch ein Kurzprofil, eine Handschriftenprobe oder Referenzen bei. Bewerben Sie sich beispielsweise im Verlagswesen oder im journalistischen Bereich, könnten Sie eventuell noch Textproben einreichen.
Gestaltungsmöglichkeiten
Wie Sie Ihre Bewerbung gestalten, entscheiden Sie letztlich selber, aber auch wenn das Layout individuell sein sollte, gibt es ein paar allgemeine Tipps zur Gestaltung. So sollten Sie für das Bewerbungsanschreiben und die übrigen Textseiten kein knallbuntes Papier verwenden, sondern eher ein hochwertiges weißes oder dezent getöntes Papier. Verwenden Sie am besten unliniertes Papier und beschreiben sie es grundsätzlich nur einseitig. Ein eigenes Briefpapier mit aufgedruckten Adressdaten in dezentem Design macht sich oftmals auch ganz gut und lässt sich mit fast jedem modernen Drucker leicht erstellen. Verwenden Sie keinen Blocksatz für Ihren Text, denn das sieht nicht besonders lebendig aus. Für Ihre Unterschrift benutzen Sie am besten einen blauen Kugelschreiber, auch wenn das auf den ersten Blick etwas altmodisch erscheint. In leuchtendem Rot oder Grün würde Ihre Unterschrift in der Regel nicht so gut ankommen.
Grammatik, Zeichensetzung und Rechtschreibung müssen korrekt sein, denn das wird auch im künftigen Job von Ihnen erwartet. Schleichen sich doch noch Fehler ein, wird der Text idealerweise korrigiert und neu ausgedruckt, statt mit Tipp-Ex zu arbeiten oder wilde Durchstreich-Manöver zu starten. Das sieht sehr unsauber aus und hinterlässt keinen guten Eindruck beim Leser. Gliedern Sie Ihre Texte mithilfe von Absätzen klar und übersichtlich, fügen Sie korrekte Seitenumbrüche ein und vermeiden Sie mehrfache Leerzeichen im Text. Flecken und Eselsohren gehören absolut nicht in eine Bewerbung, denn das ist garantiert das Aus für die engere Auswahl.
Präsentieren Sie Ihre Bewerbungsunterlagen in einer ansprechenden Bewerbungsmappe und legen Sie das separate Anschreiben zur Versendung lose auf die Mappe. Es gibt zwar eine traditionelle Reihenfolge, in der die Unterlagen in die Mappe geheftet werden, aber natürlich können Sie das auch individuell ein wenig variieren. Dabei gilt aber dennoch der Grundsatz, dass die wichtigeren Unterlagen nach vorne gehören. In der Regel beginnt man mit dem Lebenslauf, auf den das Hochschulabschlusszeugnis, Praktikums- und Arbeitszeugnisse, Ausbildungsabschlusszeugnisse und sofern vorhanden weitere Unterlagen folgen.
Verwenden Sie keine Originalzeugnisse, sondern nur Kopien, die aber eine gute Qualität aufweisen sollten. Kopieren Sie die Unterlagen aus der Bewerbung auch für Ihre Akten, damit Sie den Überblick behalten, welche Dokumente Sie an die jeweiligen Firmen versendet haben. Für das Versenden von Bewerbungsmappen per Post sollten Sie einen stabilen DIN-A4-Umschlag oder eine Buchversandtasche verwenden. Vermitteln Sie Professionalität, indem Sie den Umschlag oder entsprechende Adressen- und Absenderetiketten sauber bedrucken – das ist mit modernen Textverarbeitungsprogrammen heutzutage nämlich wirklich kein Hexenwerk mehr.
Auch wenn Sie sich nur digital beispielsweise über ein Online-Formular bewerben, was mittlerweile vor allem von größeren Konzernen zwingend vorgeschrieben wird, sollten Sie ausführliche Bewerbungsdokumente besitzen, denn spätestens beim Vorstellungsgespräch müssen Sie diese in der Regel vorlegen.
Der Lebenslauf
Eines der wichtigsten Dokumente der Bewerbung ist der Lebenslauf, denn er enthält die wesentlichen Argumente für oder gegen einen Kandidaten. Damit stellt er unter Umständen sogar die Weiche für die Einladung zum Vorstellungsgespräch oder die direkte Absage. Daher sollten Sie Ihrem Lebenslauf bei der Bewerbungserstellung Ihre ganze Aufmerksamkeit widmen und sich viel Zeit dafür nehmen. Gerade dieses Dokument ist keine feststehende Komponente, die einmal erstellt wird und dann zu jeder Bewerbung passt, sondern es muss je nach Stellenangebot an die besonderen Anforderungsmerkmale angepasst werden.
Natürlich enthält der Lebenslauf unumstößliche Kernaussagen, die nicht veränderbar sind, aber die Rahmengestaltung ist variierbar. Die wesentlichen Informationen und Argumente, die für Sie als idealen Bewerber sprechen, müssen klar aus dem Lebenslauf hervorgehen und übersichtlich geordnet sein. In der grafischen Gestaltung und der Ausdehnung des Textes, der allerdings vom Umfang her im Rahmen von maximal drei Seiten bleiben sollte, sind Sie hingegen frei. Der Leser entnimmt daraus immerhin Ihre berufliche und auch einen Teil Ihrer persönlichen Biografie und entscheidet anhand dessen, ob er Sie aufgrund Ihrer fachlichen Kompetenz, Berufserfahrung und Persönlichkeitsmerkmale als geeignet für die ausgeschriebene Position betrachtet.
Zwar haben die meisten Hochschulabsolventen nach Beendigung Ihres Studiums keine langjährige Berufspraxis aufzuweisen aber dennoch sind hier zusätzliche Qualifikationen gerne gesehen. Dazu zählen beispielsweise besondere Kenntnisse aufgrund einer berufsspezifischen ehrenamtlichen Tätigkeit, Aufenthaltsaufenthalte, besondere Sprachkenntnisse, Praktika oder sonstige spezielle Hochschulkurse und Weiterbildungszertifikate. Manchmal können je nach zu besetzender Position auch Hobbys oder Interessen, die Sie außerhalb Ihres Berufes ausüben, relevant für den potenziellen Arbeitgeber sein. Denken Sie bei der Gestaltung Ihres Lebenslaufes genau darüber nach, was Sie besonders interessant für den potenziellen Arbeitgeber macht und was Sie von der Masse der übrigen Bewerber abhebt. Heben Sie diese Besonderheiten im Lebenslauf hervor aber übertreiben Sie die Aufzählung von besonderen Interessen und Fähigkeiten nicht zu sehr, denn das wirkt unrealistisch und macht Sie unglaubwürdig.
Die Gliederung des Lebenslaufes kann auf zwei verschiedene Arten gestaltet werden – als chronologische Variante oder nicht chronologisch.
In der Regel enthält der klassische Lebenslauf zunächst alle persönlichen Daten, darauf folgen Angaben zu Schulbildung, gegebenenfalls Wehr- oder Zivildienst, alle wesentlichen Informationen zum Hochschulstudium und dem entsprechenden Abschluss. Weiterhin werden Berufstätigkeit oder Praktika, berufliche und außerberufliche Weiterbildungsmaßnahmen, Hobbys und besondere Interessen sowie Sonderinformationen etwa zu Auslandsaufenthalten aufgeführt. Idealerweise sollten Sie die einzelnen Stationen Ihrer Schul- und Hochschulausbildung sowie Ihrer Berufslaufbahn mit Angabe des jeweiligen Zeitraumes aufführen.
Verzichten Sie aber auf Angaben zu Ihren Vermögensverhältnissen oder zum Gesundheitszustand, denn das gehört nicht in den Lebenslauf. Die Angabe des Familienstandes oder der Religionszugehörigkeit ist zumindest nicht zwingend notwendig und vor allem gehören Selbstbeschreibungen wie etwa „geschieden“, „wiederverheiratet“, etc. gar nicht in den Text. Sie müssen auch keine Angaben zum Alter Ihrer Kinder machen, es sei denn, diese sind aus dem betreuungsintensiven Alter heraus. In diesem Fall kann die Erwähnung des Alters sogar von Vorteil sein, denn das entkräftet die Bedenken der potenziellen Arbeitgeber, dass Sie wegen der Kinder ständig am Arbeitsplatz ausfallen könnten.
Die chronologische Lebenslauf-Variante, bei der die Eckdaten in Zeitfolge dargestellt werden, ist die gebräuchlichste Gliederungsform. Üblicherweise beginnt die chronologische Darstellung mit den aktuellen Tätigkeiten und geht von dort aus in der Zeitfolge zurück aber Sie können auch den umgekehrten Weg gehen und mit der Schulbildung beginnen.
Der nicht chronologisch erstellte Lebenslauf gliedert den Werdegang nicht nach der zeitlichen Abfolge, sondern nach Themenschwerpunkten und arbeitet dabei mit Oberbegriffen. Das heißt, Sie gliedern den Text beispielsweise nach den Oberbegriffen Schulbildung, Berufsausbildung und Berufspraxis und führen unter den jeweiligen Begriffen die entsprechenden Stationen auf. Diese Form des Lebenslaufes ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie längere Pausen wie etwa Mutterschaft oder Krankheit nicht explizit aufführen wollen. Haben Sie also beispielsweise von 2007 bis 2013 studiert und in dieser Zeit einen längeren Ausfall wegen Krankheit hinnehmen müssen, wird für diesen allgemeinen Zeitraum nur das Studium angegeben und nicht auf jedes einzelne Ereignis innerhalb dieser Phase hingewiesen.
Generell steht Ihnen die Gestaltung der einzelnen Lebenslauf-Abschnitte frei, das heißt, sofern Sie etwa die persönlichen Daten an anderer Stelle schon ausführlich präsentiert haben, kann der tabellarische Lebenslauf auch direkt mit den beruflichen Stationen beginnen. Darauf können Weiterbildungen, besondere Kenntnisse und zuletzt die Schulbildung folgen. Sorgen Sie für Übersichtlichkeit in Ihrem Lebenslauf, denn dieser soll dem Leser schnell einen guten Überblick über alle wichtigen Informationen Ihres Werdegangs verschaffen. Wie auch immer Sie Ihren Lebenslauf gestalten, behalten Sie immer die Botschaft im Hinterkopf, die Sie potenziellen Arbeitgebern mit diesem Dokument vermitteln wollen.
Im Folgenden schauen wir uns nun die einzelnen Abschnitte des tabellarischen Lebenslaufes an.
Wie sollten sie gestaltet werden?
Was sagen sie aus und wie umfangreich sollten sie angelegt werden?
Die persönlichen Daten sollten mindestens Ihren Vor- und Zunamen, die Berufsbezeichnung, Geburtsort und Geburtsdatum sowie Ihre komplette Anschrift mit den entsprechenden Kontaktdaten enthalten. Weitere Informationen wie etwa Name und Beruf des Ehepartners, Ihre Staatsangehörigkeit oder das Alter Ihrer Kinder können, müssen aber nicht aufgeführt werden. Ihre persönlichen Daten könnten Sie eventuell auch mit dem Bewerbungsfoto auf dem Deckblatt platzieren.
Die Angaben zur Schulbildung sollten kurz gehalten werden, dabei aber die wesentlichen Informationen nicht vorenthalten. Es interessiert den potenziellen Arbeitgeber sicher nicht, ob Sie einmal die Grundschule wegen eines Umzugs der Familie gewechselt haben, aber wenn sie von der Realschule auf ein Gymnasium gewechselt sind, ist das schon bewerbungsrelevant. Haben Sie einen zweiten Bildungsweg eingeschlagen oder ein Abendgymnasium besucht, gehört das unbedingt in den Lebenslauf, denn das zeugt von hoher Leistungsbereitschaft und Lernmotivation. Je länger die verschiedenen Schul- oder Bildungsstationen, die Sie durchlaufen haben, zurückliegen, desto kürzer sollten die wesentlichen Informationen dazu zusammengefasst werden. Wehr- oder Zivildienst, ein freiwilliges soziales Jahr oder der Bundesfreiwilligendienst sollten ebenfalls Erwähnung finden, denn das kann je nach Arbeitgeber als eine wichtige Station in Ihrer beruflichen Laufbahn angesehen werden.
Sofern Sie ein Fach- oder Hochschulstudium absolviert haben, sind Angaben wie Ort und Universität oder Fachholschule, Studienfächer und Abschlüsse übersichtlich zu dokumentieren. Diese Informationen können Sie gegebenenfalls noch durch Hinweise auf Studienschwerpunkte, besonders renommierte Dozenten, das Thema der Abschlussarbeit sowie die dabei erreichten Noten ergänzen.
Der Abschnitt zur Berufstätigkeit fällt bei Hochschulabsolventen in der Regel eher dürftig aus, sodass hier Praktika oder gegebenenfalls Aushilfsjobs, die Sie zur Finanzierung Ihres Studiums ausgeübt haben, von Bedeutung sein können. Damit zeigen Sie nämlich, dass sie schon erste Erfahrungen in der Arbeitspraxis gesammelt haben. Haben Sie Ihre Praktika und Jobs während der Studienzeit dann auch noch entsprechend dem Berufsfeld, das Sie anstreben, gewählt, passt es umso besser. Berufliche und außerberufliche Weiterbildungsmaßnahmen, die Sie in Ihrem beruflichen Vorhaben weitergebracht haben, werden von potenziellen Arbeitgebern oft als besonderer Pluspunkt gewertet. Dabei dürfen durchaus auch Besuche von berufsspezifischen Messen oder Fachtagungen sowie besondere Fremdsprachenkenntnisse oder etwa die Teilnahme an einem Persönlichkeitsentwicklungsseminar Berücksichtigung finden.
In der Rubrik für besondere Kenntnisse können Sie gegebenenfalls auf weitere Qualifikationen wie beispielsweise besondere EDV-Kenntnisse, Ausbilderlizenzen oder spezielle Zertifikate aufmerksam machen, sofern Sie relevant für Ihre Bewerbung sind.
Angaben zu Hobbys, Interessen und ehrenamtlichen Tätigkeiten werden oftmals nicht in den Lebenslauf integriert, obwohl sie dem potenziellen Arbeitgeber in manchen Fällen wichtige Informationen zu Ihrer Person liefern können. Setzen Sie sich ehrenamtlich für bestimmte Ziele ein, zeugt das von Engagement oder gehören Sie dem Vorstand eines Sportvereins an, weist das möglicherweise auf Führungsqualitäten hin. Sie sollten hier aber keine übermäßig langen Listen zu sämtlichen Interessen und Hobbys produzieren, sondern gezielt abwägen, welche Angaben das Gesamtbild, dass sich der Leser aufgrund Ihres Lebenslaufes von Ihnen macht, sinnvoll ergänzen könnten. Der Lebenslauf muss mit Ort und Datum versehen und von Hand unterschrieben werden, denn das signalisiert die Aktualität des Inhalts.
Lebenslauftuning leicht gemacht
Jeder Bewerber versucht, seine Persönlichkeit mit der optimalen Gestaltung seines Lebenslaufes in das bestmögliche Licht zu rücken. Doch manchmal erweist sich dies als recht schwierig, wenn offensichtliche Lücken oder sonstige Störfaktoren wie etwa ein plötzlicher Studienfachwechsel im beruflichen Werdegang auftauchen. Da der Lebenslauf nun einmal das erste Bewerbungsdokument ist, mit dem sich Personalentscheider eingehender befassen, führen solche Ungereimtheiten häufig zum Aussortieren der Bewerbung. Es gibt aber in der Regel Möglichkeiten, diese Probleme durch ein wenig Lebenslauftuning zu umschiffen.
Das heißt aber nicht, dass etwas einfach unvollständig oder falsch dargestellt werden darf, sondern es geht lediglich darum, Lücken im Rahmen des Erlaubten ein klein wenig zu verdecken. Das lässt sich oftmals schon erreichen, indem Sie Zeitspannen mit Jahreszahlen angeben oder mehrere Zeitabschnitte unter einer Überschrift zusammenfassen – so tauchen kleinere Lücken von ein paar Monaten gar nicht erst auf. Arbeitgeber erwarten nämlich einen lückenlosen Nachweis Ihrer Ausbildungs- und Arbeitsleistungen, die möglichst keine Unterbrechungen oder Verzögerungen erkennen lassen sollten.
Ebenso können ein überdurchschnittlich langes Studium, der Abbruch des Studiums, längere Auszeiten, Studienfachwechsel, schlechte Noten oder häufige Uni-Wechsel Ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz verringern. Personalentscheider neigen hier oft zu Vorurteilen und assoziieren diese Störfaktoren im Lebenslauf mit gesundheitlichen oder sozialen Problemen der Bewerber. Aber nicht jede Unterbrechung hat einen negativen Beigeschmack, denn Eltern- und Pflegezeiten oder längere Reisen, die der beruflichen Orientierung dienen, werden durchaus als Erklärungen für die entstandenen Lücken akzeptiert. Hinweise auf Krankheiten oder private Probleme haben im Lebenslauf nichts zu suchen, denn das geht niemanden etwas an. Letztlich ist es vor allem Auslegungssache des Betrachters, ob er Ihrem Lebenslauf etwas Negatives entnimmt. Nicht jeder betrachtet einen Studienfach- oder Uni-Wechsel als Problem, für andere ist das unter Umständen ein K.O.-Kriterium.
Daher sollten Sie Ihren Lebenslauf so gestalten, dass der potenzielle Arbeitgeber nicht zu viele Interpretationsmöglichkeiten hat. Lässt es sich dann doch einmal nicht vermeiden, dass Sie in Ihrem Lebenslauf Begebenheiten erwähnen müssen, die der Leser Ihnen als Problem auslegen könnte, überlegen Sie sich, wie Sie die Argumentation Ihres Gegenübers am besten entkräften, wenn es zum Vorstellungsgespräch kommen sollte. Ein wenig Lebenslauftuning schadet also nicht und ist durchaus erlaubt, wenn es der Sache dient und dabei nicht zu falschen Aussagen führt.
Was noch in die Bewerbungsmappe gehört
Neben Anschreiben und Lebenslauf gibt es noch weitere Bestandteile, die Sie in Ihre Bewerbung integrieren können. So kann die Überleitung zum Lebenslauf mit einem Inhaltsverzeichnis oder einem Deckblatt erfolgen. Entscheiden Sie sich für das Deckblatt, können Sie dieses auf verschiedene Art und Weise gestalten. Oft wird hier das Foto zusammen mit den Kontaktdaten und der Berufsbezeichnung oder auch nur mit dem Namen des Bewerbers präsentiert.
Eine weitere Variante ist das Erstellen einer Inhaltsangabe, die den Leser darüber informiert, was er auf den folgenden Seiten zu erwarten hat und ihm so eine bessere Orientierung ermöglicht. Das macht aber nur Sinn, wenn die Bewerbung insgesamt etwas umfangreicher ist. Für weniger umfangreiche Bewerbungen ist ein kurzes Anlagenverzeichnis die bessere Wahl.
Dem beruflichen Werdegang kann aber auch eine Einleitungsseite vorausgehen, die kurz über die persönlichen Daten und wesentlichen Eckpunkte informiert. Statt auf einem Deckblatt kann das Foto in diesem Fall auch hier eingefügt werden. Die persönlichen Daten mit Name, Anschrift, Beruf, Alter, Geburtsort und persönlicher Unterschrift unter dem Foto dienen dazu, die Persönlichkeit des Bewerbers optimal zu präsentieren und eine sinnvolle Überleitung zum beruflichen Werdegang zu schaffen.
In manchen Fällen macht es auch Sinn, die fachlichen Schwerpunkte der Hochschulausbildung auf einer separaten Seite darzustellen, um Ihre Eignung für den angebotenen Arbeitsplatz besonders hervorzuheben. Passt das Thema Ihrer Abschlussarbeit zum angestrebten Tätigkeitsfeld, sollten Sie diese auch noch etwas ausführlicher präsentieren.
Üblicherweise folgen zwar auf den Lebenslauf alle für die Bewerbung relevanten Zeugnisse aber Sie könnten stattdessen ebenso eine extra Seite zwischenschalten, auf der Sie eine persönliche Botschaft vermitteln. Gut formuliert kann diese unter Umständen der Schlüssel zum Vorstellungsgespräch sein, denn eine persönliche Botschaft stößt meist auf besonderes Interesse. Die allgemeinen Informationen werden bei der Vielzahl eingehender Bewerbungen oftmals nämlich nicht zur Genüge beachtet, sodass Ihre Bewerbung aus der Menge herausstechen sollte – dabei kann eine zusätzliche Seite mit Ihrer individuellen Message an den Leser sehr hilfreich sein. Wenn Sie es schaffen, sich auf dieser Seite in wenigen Sätzen optimal zu präsentieren, hinterlässt das einen guten Eindruck und Sie erhöhen Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch.
Haben Sie schon einige wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht oder erfolgreich an speziellen Projekten teilgenommen, könnten Sie die Extraseite beispielsweise auch für entsprechende Informationen dazu nutzen. Wird vom potenziellen Arbeitgeber eine Handschriftenprobe verlangt, kann diese ebenfalls auf der zusätzlichen Seite abgegeben werden. Verwenden Sie dafür am besten das gleiche hochwertige Papier wie für die anderen Seiten. Die Papierqualität sollte sich von den folgenden Anlagen wie etwa Zeugniskopien deutlich abheben.
Eine wichtige Komponente, die mit darüber entscheiden kann, ob Ihre Bewerbung aufmerksam gelesen wird, ist die Überschrift, die natürlich schon zum folgenden Text passen sollte. Ziel der Überschrift ist es, mit einer kurzen Aussage über den Kern der Sache, um den es in Ihrer Selbstpräsentation geht, das Interesse und die Neugierde für Ihre Bewerbung zu wecken.
Wenden wir uns nun dem Aufbau der Extraseite zu – überlegen Sie zunächst, welche Botschaft Sie dem Leser übermitteln und welches Ziel Sie mit Ihrer Bewerbung erreichen möchten. Formulieren Sie die Aussagen zu Ihrer Person, Motivation und Kompetenz kurz aber präzise, pressen Sie also nicht zu viele Informationen auf diese Seite. Sie können inhaltlich zwar einen Zusammenhang zu Lebenslauf, Anschreiben oder anderen Dokumenten herstellen aber schreiben Sie hier in einer etwas persönlicheren Ausdrucksform und kommen Sie zum wesentlichen Punkt. Das heißt, hier gehören keine Aneinanderreihungen von unbedeutenden Phrasen oder bloße Aufzählungen Ihrer Vorzüge hin, sondern ein absolut exzellent formulierter und überzeugender Text, der den Leser dazu bewegt, Sie unbedingt kennenlernen zu wollen.
Ihr Profil
Größere Firmen verlangen zunächst ein Profil von den Bewerbern, um bei der Menge der eingehenden Bewerbungen eine Vorauswahl treffen zu können. Mit Ihrem Profil vermitteln Sie dem potenziellen Arbeitgeber in Kurzform, was Sie besonders für die Besetzung der ausgeschriebenen Stelle auszeichnet und welche Merkmale Sie anzubieten haben, die aus der breiten Masse hervorstechen. Ihr Profil soll kurz und knapp darüber informieren, welche Leistungen Sie anzubieten und in Ihrer bisherigen Laufbahn schon erbracht haben. So kann der Personalentscheider vorab schon einmal einschätzen, ob Sie für die Position die geeignete Wahl sein könnten. Diese Informationen sind zwar auch aus dem Lebenslauf ersichtlich aber in einer völlig anderen Form.
Ein aussagekräftiges Profil, das Ihre Persönlichkeit, Leistungsmotivation und besonderen Fähigkeiten hervorhebt, können Sie in der Regel ohne weitere Anlagen mit einem kurzen Anschreiben verschicken. Es enthält die wesentlichen Eckdaten, die dem Leser signalisieren, dass Sie für die ausgeschriebene Arbeitsstelle und die damit verbundenen Herausforderungen geeignet sind. Führen Sie alle Merkmale und Qualifikationen, die Sie für die Aufgabe prädestinieren, im Profil auf aber lassen Sie unwesentliche Punkte weg. Auch an der gezielten Auswahl der erwähnten Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale erkennt der potenzielle Arbeitgeber, wen er vor sich hat.
Das Kurzprofil sollte zwei Seiten vom Umfang her nicht überschreiten. Die Gestaltung unterscheidet sich hier nicht wesentlich vom Layout des Lebenslaufes, allerdings wird das Profil üblicherweise nicht vom Bewerber unterschrieben. Es könnte also mit Ihren persönlichen Daten beginnen, worauf Ausbildungen und fachliche Schwerpunkte folgen. Danach könnten beispielsweise erfolgreich durchgeführte Projekte, beruflich orientierte Auslandsaufenthalte und Weiterbildungsmaßnahmen aufgeführt werden. Es folgen besondere Interessen, ehrenamtliche Tätigkeiten, spezielle EDV- und Sprachkenntnisse sowie alle weiteren erwähnenswerten Besonderheiten. Aber auch die Profilform können Sie natürlich etwas variieren und auch hier sollte die Auswahl des Bewerberfotos mit Bedacht erfolgen.
Ihr Bewerberfoto
Das Foto im Profil weckt wie beim Lebenslauf auch eine erste Sympathie oder Antipathie gegenüber dem Kandidaten. Hier lohnt es sich, ein hochwertiges Foto beim Fachmann machen zu lassen, denn ein unzureichendes Billigfoto von schlechter Qualität kann Ihnen wiederum als mangelnder Wille, sich wirklich um die Stelle zu bemühen und Desinteresse, ausgelegt werden. Wichtig ist auch die richtige Wahl von Fotoausschnitt und Bildformat, wobei hier ein Porträtfoto im Format 6 x 4,5 cm oder noch ein klein wenig größer von Vorteil wäre.
Verzichten Sie jedoch auf Bewerberfotos im Postkartenformat, denn das wäre ziemlich übertrieben und könnte Ihnen als etwas zu viel Selbstbewusstsein oder sogar Wichtigtuerei ausgelegt werden. Porträtfotos bieten gegenüber herkömmlichen Passbildern den Vorteil, dass sie gegebenenfalls auch Arme, Hände und Oberkörper zeigen können. Auf Ganzkörperfotos sollten Sie allerdings verzichten, denn das ist für Bewerbungen unüblich.
Studien haben bisher gezeigt, dass Schwarz-Weiß-Fotos besser ankommen als Farbporträts, da sie dezenter und somit seriöser wirken. Wichtig ist natürlich die Aktualität Ihres Fotos, denn der potenzielle Arbeitgeber möchte Sie ja noch wiedererkennen, wenn Sie ihm im Vorstellungsgespräch real gegenübersitzen. Nehmen Sie über Ihr Foto Blickkontakt mit Ihrem potenziellen Betrachter auf, lächeln Sie auf eine begrüßende und offene Art, verbreiten Sie eine positive Grundstimmung.
Die Haare sollten gepflegt, das Gesicht frei und die Kleidung der ausgeschriebenen Position angemessen sein. Es empfiehlt sich, mehrere Outfits mit zum Fototermin zu nehmen und mit dem Fotografen zu entscheiden, was am besten passt. Letztlich hängt die Kleidungswahl auch von der Position ab, um die Sie sich bewerben, denn als Kandidat für eine Programmiererstelle müssen Sie nicht unbedingt Anzug und Krawatte tragen, als Bewerber um eine Stelle in einer Bank schon.
Ein gepflegtes Erscheinungsbild ist allerdings ein „Must have“ für alle Bewerber, egal, um welche Tätigkeit es geht. Verzichten Sie auf eine Ansammlung von Accessoires wie auffällige Schmuckstücke, Halstücher oder die Demonstration extremer Tattoos und Piercings, denn das lenkt von Ihrem Gesicht ab. Kleben Sie Ihr Foto mit Ihrem Namen auf der Rückseite je nach Wahl auf das Deckblatt, Profil oder den Lebenslauf aber klammern Sie es nicht fest. Die optimale Variante ist ein eingescanntes Foto, das mit der entsprechenden Seite ausgedruckt wird.
Handschriftenprobe
Haben Sie sich auf eine Stellenanzeige beworben, in der explizit eine Handschriftenprobe gefordert wird, können Sie davon ausgehen, dass Ihr potenzieller Arbeitgeber Ihre Schrift von einem Grafologen untersuchen lässt. Anhand Ihres Schriftbildes kann der Fachmann Ihre Persönlichkeitsstruktur analysieren. Manchmal wird sogar ein handschriftlicher Lebenslauf verlangt, was aber sehr schwierig zu bewerkstelligen ist, wenn Sie allen inhaltlichen und gestalterischen Anforderungen gerecht werden wollen. In diesem Fall empfiehlt es sich, eine separate Seite zu erstellen und dort handschriftlich mitzuteilen, welche Motive Sie zur Bewerbung um den Job bewogen haben und welche Qualitäten Sie aufweisen.
Referenzen
Referenzen durch andere Personen können Ihnen ebenfalls Vorteile verschaffen. Dies kann beispielsweise ein ehemaliger Hochschulprofessor oder ein Vorgesetzter aus Ihrem früheren Praktikumsbetrieb sein, der Ihnen Qualitäten bescheinigt, die für die angestrebte Position extrem wichtig sind. Denkbar ist auch eine positive Referenz durch einen Vorsitzenden aus einem Verein, in dem Sie sich engagieren. Führen Sie aber in Ihrer Bewerbung nur absolut überzeugende Referenzen an, da sich nichtssagende Fürsprachen, die womöglich nicht einmal relevant für das angestrebte Berufsfeld sind, eher negativ auf Ihre Bewerbung auswirken können.
Auslandsaufenthalte
Besondere Sprachkenntnisse und kultureller Austausch gehören meist zu den bevorzugten Qualifikationskriterien, die Ihre Chance auf eine engere Auswahl erhöhen. Können Sie Auslandsaufenthalte, die im besten Fall auch noch fachbezogen sind, nachweisen, gehört das unbedingt ausführlich beschrieben in Ihren Lebenslauf. Vorhandene Bescheinigungen, Zeugnisse oder Empfehlungen aus diesem Auslandsaufenthalt sollten ebenfalls in die Bewerbung aufgenommen werden.
Arbeitsproben
Das Beifügen von Arbeitsproben macht in dieser Bewerbungsphase noch nicht viel Sinn, es sei denn Sie haben Buchpublikationen oder die Veröffentlichung von Fachartikeln anzubieten. Ist das der Fall oder haben Sie eventuell sogar eine Auszeichnung für Ihre Abschlussarbeit erhalten, können Sie darauf natürlich hinweisen.
Anlagenverzeichnis und Zeugnisse
Dem Anlagenverzeichnis, das dem Leser vor allem dann einen gezielten Überblick verschaffen soll, wenn Sie Ihrer Bewerbung mehr als sechs Anlagen beifügen, folgen Fotokopien von diversen Zertifikaten, Ausbildungs-, Arbeits- und Praktikumszeugnissen. Zu den Anlagen gehören gegebenenfalls Schulabschlusszeugnisse, vor allem aber berufsrelevante Praktikums- und Arbeitszeugnisse sowie das Abschlusszeugnis der Hochschule, an der Sie Ihr Studium absolviert haben. Können Sie die erfolgreiche Teilnahme an Praktika nachweisen, die zum Studium gehören, ist das aus Sicht der potenziellen Arbeitgeber ein besonderer Bonus. Das zeigt nämlich, dass Sie nicht nur Ihre akademische Laufbahn erfolgreich durchlaufen, sondern auch schon in bestimmten Bereichen praktische Erfahrungen gesammelt haben. Auch wenn Ihr Praktikumszeugnis nicht direkt zum angestrebten Tätigkeitsfeld passt, zeigt es dennoch Ihre Motivation und Leistungsfähigkeit.
Das optimale Bewerbungsanschreiben
Die Haupteintrittskarten zum Vorstellungsgespräch sind zwar im Wesentlichen Inhalt und Layout Ihrer Bewerbung, insbesondere der Lebenslauf mit Angaben zum ausbildungstechnischen und beruflichen Werdegang, aber Sie sollten sich natürlich auch mit Ihrem Anschreiben alle erdenkliche Mühe geben. Erstellen Sie das Anschreiben am besten erst nach Fertigstellung Ihrer hochinteressanten Bewerbungsmappe, die gerade in großen Betrieben zuerst unter die Lupe genommen wird. Bei einer allzu großen Flut von Bewerbungen werden die Anschreiben, die manchmal auch viel zu langatmig formuliert sind, meist erst einmal ungelesen auf Seite gelegt.
Der Blickfang, an dem der Personalentscheider hängen bleibt, ist also zunächst Ihre Bewerbung und nicht vorrangig das Anschreiben. Es sollte aber dennoch präzise und interessant formuliert werden, denn auch dort finden Leser Hinweise auf ihre beruflichen und persönlichen Kompetenzen. Das Anschreiben präsentiert eine Zusammenfassung des Lebenslaufes und greift damit das Hauptthema Ihrer Bewerbung auf. Es gibt dem Leser ebenfalls Hinweise darauf, ob Sie sorgfältig arbeiten, organisiert oder eher chaotisch sind. Formulieren Sie ohne jegliche Schnörkel kurz aber klar und überzeugend.
Unterschätzen Sie den Arbeitsaufwand für die Erstellung des Anschreibens nicht, denn gerade die Aufbereitung wichtiger Informationen zu einem kurzen aber interessant und gut formulierten Text, ist besonders schwierig. Sie sollten sich ausreichend Zeit dafür nehmen, denn allzu schnell schweift man einmal etwas vom Kernthema ab und produziert am Ende einen viel zu langatmigen Text, der beim Leser lediglich Langeweile erzeugt. Wenden Sie auch für das Anschreiben die sogenannte AIDA-Formel an, erzeugen Sie also beim Leser Aufmerksamkeit für Ihre Bewerbung (Attention), Interesse an Ihrer Person (Interest), den Wunsch, Sie persönlich kennenzulernen (Desire) und fordern Sie aktiv zu Ihrer Einladung zum Vorstellungsgespräch auf (Action).
Wenn Sie unsicher in der Erstellung des Anschreibens sind, verfassen Sie verschiedene Versionen und legen Sie diese Personen aus Ihrem Familien- oder Freundeskreis vor, denn Tipps und Anregungen von anderen führen Sie leichter auf den richtigen Weg. Das Anschreiben sollte maximal eine Seite umfassen, damit der Leser nicht ungeduldig wird. Anschreiben, die sich über mehrere Seiten erstrecken, sind meistens ganz schnell aus dem Rennen.
Erstellen Sie gegebenenfalls eine Betreffzeile oder sonstige Überschrift, die einen positiven Aspekt zu Ihrer Person benennt und die Aufmerksamkeit des Lesers erregt. Achten Sie darauf, dass Sie die richtige Anrede verwenden, also das Schreiben nicht etwa mit der üblichen Floskel „Sehr geehrte Damen und Herrn“ beginnen, wenn in der Stellenanzeige explizit ein Ansprechpartner genannt wird. Sie müssen zumindest davon ausgehen, dass der Ansprechpartner an der Vorauswahl der eingehenden Bewerbungen beteiligt ist und die allgemeine Anrede als Missachtung seiner Person und Nachlässigkeit Ihrerseits auslegen könnte.
Idealerweise sollte Ihr Anschreiben erkennen lassen, warum sie sich um die ausgeschriebene Stelle bewerben, welche Qualitäten Sie dafür anzubieten haben, in welcher Situation Sie sich gerade befinden und welche Ziele Sie mit der angebotenen Tätigkeit anstreben. Das Bewerbungsanschreiben sollte die Antworten auf diese Fragen kurz und klar übermitteln, damit der Leser sofort weiß, was ihn erwartet und warum er ausgerechnet Sie zum Vorstellungsgespräch einladen sollte.
Ein gelungener Einstieg in die Bewerbung entscheidet letztlich darüber, ob Ihr potenzieller Arbeitgeber an Ihrer Selbstpräsentation hängen bleibt oder sie aussortiert. Erzeugen Sie schon in Ihrem Anschreiben Spannung, damit der Leser vor lauter Neugier gar nicht mehr anders kann, als auch die weiteren Bewerbungsunterlagen einzusehen. Vermitteln Sie gleich zu Beginn, dass sie das Anforderungsprofil der ausgeschriebenen Tätigkeit optimal erfüllen, erzeugen Sie Interesse an Ihrer Person und weisen Sie deutlich auf Ihre Fähigkeiten hin. Machen Sie dem Leser klar, welchen Wert Sie für die Bedürfnisse des Unternehmens haben und dass Sie eine echte Bereicherung für die Firma sind. Beenden Sie das Anschreiben mit der Bitte um ein Vorstellungsgespräch, der Grußformel, Ihrer persönlichen Unterschrift und weisen Sie auf die beigefügten Anlagen hin.
Letztlich gilt es aber auch bei der formellen Gestaltung des Anschreibens noch einiges zu beachten, denn dafür gibt es konkrete Regeln. So sollten Sie bei der Erstellung Ihres Bewerbungsanschreibens die seit 2006 gültige DIN-Norm 5008 berücksichtigen, nach der im Anschriftenfeld vor der Ortsangabe keine Leerzeile mehr eingefügt wird. Für das Datum können Sie wahlweise die numerische nationale oder numerisch internationale sowie die alphanumerische Schreibweise verwenden. Die Telefonnummer gliedert sich in Ortsvorwahl, Anschlussnummer und gegebenenfalls noch eine Durchwahl, die durch einen Bindestrich von der Hauptanschlussnummer getrennt wird. Haben Sie am Ende einen fehlerfreien Text, der überzeugend formuliert, formell optimal und inhaltlich interessant gestaltet ist, erstellt, können Sie damit Ihre Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erheblich verbessern. Neben dieser am häufigsten verwendeten Bewerbungsform gibt es aber noch einige mögliche Sonderformen der Bewerbung, die im folgenden Abschnitt behandelt werden.
Sonderformen der Bewerbung
Zu den Sonderformen gehören sowohl Bewerbungen auf Chiffreanzeigen, Kurzbewerbungen oder Bewerbungsflyer als auch Initiativbewerbungen, die ohne Bezug auf eine bestimmte Stellenanzeige versendet werden.
1. Bewerbung auf Chiffreanzeigen
Chiffreanzeigen bieten für den Inserenten zunächst die Möglichkeit, ein Stellenangebot zu präsentieren, ohne dabei seine Identität preiszugeben. Arbeitgeber greifen meist aus verschiedenen Gründen auf eine anonyme Chiffreanzeige zurück. Sie möchten damit gegebenenfalls verhindern, dass durch Bekanntwerden der Stellenanzeige Unruhe unter den eigenen Mitarbeitern oder Mitbewerbern entsteht oder womöglich noch wild spekuliert wird. Ein weiterer Grund ist die Geheimhaltung des Stellenangebotes vor der Konkurrenz, die nicht mitbekommen soll, dass personelle Veränderungen im Betrieb geplant sind. Der eine oder andere Arbeitgeber möchte durch die anonymisierte Stellenanzeige möglicherweise auch das negative Image seines Unternehmens oder den ungünstigen Standort verdecken. Diese Nachteile könnten nämlich für potenzielle Kandidaten eine Hemmschwelle darstellen, sodass sie sich gar nicht erst bewerben.
Finden Sie ein interessantes Jobangebot in Form einer Chiffreanzeige, können sie mit einer Kurzbewerbung darauf reagieren. Diese beinhaltet lediglich ein Anschreiben und eventuell einen kurzen Lebenslauf mit Bewerbungsfoto. Detaillierte Unterlagen reichen Sie erst auf Wunsch des Inserenten ein. Sie könnten aber im Anschreiben zumindest schon einmal darauf hinweisen, dass Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bei Bedarf gerne einreichen.
2. Kurzbewerbung
Die Kurzbewerbung informiert den Leser schnell und ohne Ausschweifungen über Ihre wichtigsten Fähigkeiten. Dazu reicht ein etwa halbseitiges Anschreiben mit einer weiteren Seite, die Ihre berufliche Entwicklung in Kurzform darstellt. In der Kürze liegt also hier die Würze! Ein Foto sollten Sie dennoch beifügen, denn auch der Leser einer Kurzbewerbung möchte wissen, mit wem er es in der Realität zu tun hat. Diese Form der Bewerbung, die obendrein auch noch sehr kostengünstig im Materialverbrauch und Versand ist, eignet sich in erster Linie für junge Hochschulabsolventen, die sich im Berufsleben erst noch qualifizieren müssen.
3. Bewerbungsflyer
Wenn Sie die Kosten und den Aufwand zunächst gering halten möchten, können Sie auch einen Bewerbungsflyer erstellen, der allerdings niemals die komplette Bewerbung ersetzen kann. Wie die Kurzbewerbung ist diese Art, sich zu präsentieren, auch nur ein erster Schritt, mit dem Sie die Aufmerksamkeit potenzieller Arbeitgeber auf sich lenken. Diese Bewerbungsform eignet sich besonders gut für Initiativbewerbungen, die sich nicht auf eine konkrete Stellenanzeige beziehen. Sie schreiben damit potenzielle Arbeitgeber immerhin unaufgefordert an, sodass zunächst ein kurzer Überblick über Ihre Person lieber gesehen wird, als eine ausführliche Bewerbung. Diese können sie später auf Wunsch des Lesers immer noch versenden.
Betrachten Sie den Flyer als eine Möglichkeit, eine Tür zum Unternehmen zu öffnen und herauszufinden, ob dort Mitarbeiterbedarf besteht. Auch auf Messen und Jobbörsen ist der Flyer eine gute Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen und Kontakte herzustellen. Achten Sie aber beim Versenden mehrerer Flyer unbedingt darauf, das Anschreiben auf den jeweiligen Empfänger zuzuschneiden. In der Regel werden Bewerbungsflyer im DIN-A4-Format erstellt, in drei Spalten unterteilt und beidseitig bedruckt. Aber Sie können bei der Gestaltung natürlich in einem gewissen Rahmen auch ein wenig kreativ werden.
Verwenden Sie dafür am besten qualitativ hochwertigeres Papier, das vor allem nicht zu dünn ist, da sonst die Texte auf der anderen Seite durchschimmern könnten. Zu dick sollte es aber auch nicht sein, da es sich sonst nicht vernünftig falten lässt. Für die optische Gestaltung des Flyers sollten Sie neben dem Text auch Bilder oder grafische Darstellungen verwenden und diese optimal platzieren. Achten Sie aber darauf, dass diese in einem sinnvollen Zusammenhang zum Thema der Bewerbung stehen. Darüber hinaus können Textteile fett, kursiv, gegebenenfalls auch farbig oder in einer größeren Schriftart gestaltet werden, um so eine höhere Aufmerksamkeit des Lesers zu bewirken. Das Bewerbungsfoto scannen Sie idealerweise ein.
4. Initiativbewerbung
Die Initiativbewerbung erfolgt ohne Aufforderung, das heißt, sie bewerben sich nicht auf eine bestimmte Stellenanzeige. Viele Unternehmen schreiben Ihre freien Positionen zunächst intern aus, bevor sie auf eine öffentliche Stellenanzeige zurückgreifen. In manchen Fällen hat ein Arbeitgeber auch eine weitere Stelle geplant, aber die Suche nach geeigneten Bewerbern noch nicht gestartet. An dieser Stelle können Sie mit einer aussagekräftigen Initiativbewerbung besonders gut punkten. Selbst, wenn das Unternehmen gerade keine Kandidaten sucht, werden Ihre Unterlagen möglicherweise in Wiedervorlage genommen, damit der Arbeitgeber in naher Zukunft wieder auf Sie zurückgreifen kann, sobald neue Stellen zu besetzen sind.
Eine Initiativbewerbung kann also durchaus erfolgreich sein, denn Sie demonstrieren so nicht nur Engagement und Motivation, sondern genießen damit in der Regel auch eine Sonderstellung. Sie treten mit Ihrer Initiativbewerbung nämlich nicht gegen unzählige Konkurrenten an, wie dies bei Bewerbungen auf eine bestimmte Stellenanzeige der Fall ist. Darüber hinaus haben Sie den Vorteil, dass Sie Ihre vielseitigen Fähigkeiten flexibel präsentieren können, da sie nicht an die konkreten Anforderungen einer ausgeschriebenen Position gebunden sind.
Allerdings stellt eine Initiativbewerbung auch eine große Herausforderung dar, denn Sie müssen das Interesse an Ihrer Person wecken, obwohl gerade in diesem Moment vielleicht noch kein konkreter Bedarf an Ihren Fähigkeiten besteht. Kurz und knapp aber deutlich sollten Sie dem potenziellen Arbeitgeber klarmachen, warum Sie sich gerade für sein Unternehmen interessieren und welche besonderen Fähigkeiten Sie anzubieten haben. Hier ist es besonders wichtig, den Anfang der Bewerbung interessant zu gestalten, damit das Interesse des Unternehmers geweckt und er zum Weiterlesen animiert wird.
Wenn Sie sich für eine Initiativbewerbung entscheiden, sollten Sie allerdings gut über das Unternehmen, dem Sie sich präsentieren wollen, informiert sein. Sie sollten über die Branche Bescheid wissen, Kenntnisse über die aktuelle Unternehmenssituation besitzen und nach Möglichkeit einen konkreten Ansprechpartner für Ihr Anliegen ausfindig machen. Der potenzielle Arbeitgeber sollte beim Lesen Ihrer Unterlagen unbedingt den Eindruck gewinnen, dass Sie sich mit seinem Unternehmen wirklich beschäftigt haben und nicht einfach ein Standardschreiben verwenden.
Die Initiativbewerbung kann als Kurz- oder Langversion gestaltet werden. Die Langversion enthält alle Bestandteile einer Bewerbung, während die Kurzversion aus Bewerbungsanschreiben mit den wichtigsten Fakten zu Ihrer Qualifikation und Bewerbungsmotivation besteht. Eventuell könnten sie noch einen Lebenslauf mit Foto beifügen aber ansonsten wird die Kurzform der Initiativbewerbung ohne weitere Unterlagen versendet. Idealerweise erwähnen Sie auch hier schon im Anschreiben, dass Sie auf Wunsch gerne Ihre kompletten Bewerbungsdokumente nachreichen. Es bleibt Ihnen selbst überlassen, für welche Version Sie sich entscheiden. Machen Sie in Ihrer Bewerbung deutlich, dass Sie aufgrund Ihrer Problemlösungsfähigkeit eine sinnvolle Bereicherung für das Unternehmen darstellen, und wecken Sie das grundsätzliche Interesse an Ihrer Person.
5. Die Formen der elektronischen Bewerbung
Im digitalen Zeitalter erfreut sich vor allem die sogenannte E-Bewerbung großer Beliebtheit. Dabei handelt es sich um digital aufbereitete Bewerbungsunterlagen, die entweder per Mail oder Onlineformular versendet werden. Immer mehr Unternehmer akzeptieren heutzutage nur noch diese Form der Bewerbung. Die digitale Aufbereitung der Dokumente für den Versand per Mail erfordert wie herkömmliche Bewerbungen ebenfalls eine strukturierte und gut gestaltete Präsentation.
Nutzen Sie die zweite Form der E-Bewerbung, also das Onlineformular, wird Ihnen die Struktur schon vorgegeben, denn dabei müssen Sie vom Unternehmen formulierte Fragen beantworten. In der Regel haben Sie aber auch hier die Möglichkeit eigene Dateien mit Lebenslauf und Anschreiben einzufügen.
Inzwischen bevorzugen über 70 Prozent deutscher Großunternehmen die Onlinebewerbung, die vor allem in der EDV- und IT-Branche fast schon ein Muss ist. Für Personalentscheider bietet die digitale Bewerbung jede Menge Vorteile, denn diese Variante ist schnell, preisgünstig und erfordert keine aufwendige Aktenverwaltung. Ebenso profitiert der Bewerber von dieser Methode, denn Dokumente müssen nur einmal eingescannt werden und können beliebig oft verwendet werden. Berge von Kopien und aufwendig gestaltete Mappen, die bei hohem Bewerbungsaufkommen jede Menge Kosten verursachen, entfallen.
Geht aus einer Stellenanzeige nicht klar hervor, welche Form der Bewerbung der Unternehmer bevorzugt, sollten Sie nicht einfach die digitale Variante nutzen. Informieren Sie sich besser vorher, ob eine Zusendung der Unterlagen per Mail überhaupt gewünscht ist, oder wählen Sie im Zweifelsfall lieber die klassische Variante mit schriftlicher Bewerbungsmappe.
Beachten Sie, dass eine E-Bewerbung genauso viel Sorgfalt erfordert wie die herkömmliche Methode, auch wenn per Mail alles schneller und einfacher funktioniert. Arbeiten Sie gründlich, exakt und punkten Sie mit einer qualitativ überzeugenden Bewerbung, egal, welche Form Sie wählen. Weitere Möglichkeiten der digitalen Präsentation Ihrer Fähigkeiten sind beispielsweise mit PowerPoint erstellte Bewerbungen, das Hinterlegen von Bewerberprofilen auf Firmenhomepages oder sogar auf einer eigenen Homepage.
5.1. Die E-Mail-Bewerbung
Die Bewerbung per E-Mail unterliegt keinen festgelegten Standards, denn auch hier können Sie die von der klassischen Bewerbungsform bekannten Elemente wie Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisdokumente einbringen. Üblich ist die Erstellung eines kurzen Anschreibens im Textfeld des verwendeten E-Mail-Programms, während ein ausführliches Anschreiben samt Lebenslauf und Zeugnisse in den Anhang der E-Mail gehören. Jedoch gibt es auch bei der E-Bewerbung einen gewissen Spielraum bei der individuellen Gestaltung.
Achten Sie jedoch bei der digitalen Bewerbung unbedingt darauf, dass Sie sich kurzfassen, denn kein Personalentscheider möchte seine Zeit mit dem Download viel zu großer Dateien verschwenden. Ihre Mail sollte nicht größer als zwei Megabyte sein und auch keine unüberschaubare Sammlung von Anhängen beinhalten. In der Regel reicht es, wenn Sie ein Anschreiben mit Lebenslauf versenden, denn ein an Ihnen interessiertes Unternehmen fordert meist zeitnah weitere Unterlagen bei Ihnen an.
Wer eine eigene Homepage besitzt, kann generell auf umfangreiche Dateianhänge verzichten. In diesem Fall gibt der Hinweis auf den Link der eigenen Webpräsenz dem Unternehmen die Möglichkeit, sich dort über den Bewerber zu informieren.
Allerdings sind E-Mail-Bewerbungen auch heutzutage oftmals noch mit einem schlechten Ruf behaftet, da sie eine umfangreiche Fehlerquelle bieten. Achten Sie also darauf, typische Fehler, die bei E-Mail-Bewerbungen häufig gemacht werden, zu vermeiden. So kommt es oft genug vor, dass Bewerber Ihre Mail mit mehreren Anhängen verschicken, auf deren Inhalte im Dateinamen kein Hinweis hervorgeht. Auch wenn Sie eine Bewerbung an viele Adressaten versenden macht das keinen guten Eindruck, denn die Unternehmen möchten gezielt angesprochen werden. Ansonsten wirkt die Bewerbung nämlich nicht individuell, sondern hat eher etwas von einer Massenabfertigung und das kommt nicht gut an.
Sofern Sie sich auf eine bestimmte Stelle bewerben, sollten Sie sich auch in Ihrer Mail deutlich auf die entsprechende Anzeige beziehen und Ihr Anliegen nicht allgemein formulieren. Halten Sie bestimmte Formalitäten ein und überprüfen Sie vor dem Versand Ihrer Mail die angehängten Dokumente auf Viren. Infizieren Sie nämlich das Netzwerk Ihres potenziellen Arbeitgebers schon mit Malware, bevor Sie überhaupt den Zuschlag für den ausgeschriebenen Arbeitsplatz erhalten haben, bedeutet das unweigerlich das Aus. Ebenso können zu umfangreiche Dateianhänge das System Ihres Gegenübers lahmlegen oder sie lassen sich gar nicht erst öffnen.
Das E-Mail-Anschreiben
Im Folgenden schauen wir uns den Aufbau des E-Mail-Anschreibens einmal etwas genauer an, denn auch hierbei gibt es einiges zu beachten. Verlangt das Unternehmen nicht ausdrücklich vollständige Bewerbungsunterlagen in der Stellenausschreibung, sollten Sie Ihre E-Mail-Bewerbung für den Erstkontakt als Kurzbewerbung gestalten. Dazu reichen ein kurzes aber ansprechendes Anschreiben und ein klar strukturierter Lebenslauf völlig aus. Senden Sie Ihre Mail an einen konkreten Ansprechpartner und sofern dieser in der Anzeige nicht genannt wird, fragen Sie beim Unternehmen nach, wer zuständig ist. So können Sie auch gleichzeitig klären, ob eine Bewerbung per E-Mail gewünscht ist. Bei Verwendung der allgemeinen E-Mail-Adresse des Unternehmens besteht die Gefahr, dass Ihre Bewerbung in der Masse der täglich eigehenden E-Mail-Flut untergeht.
Denken Sie sich eine aussagekräftige Betreffzeile für den Mailkopf aus, mit der Sie für sich und Ihr Anliegen schon einmal die Werbetrommel rühren können. Die Betreffzeile ist schließlich das Erste, was der Empfänger liest und sollte daher schon gleich zu Beginn das Interesse des Lesers an Ihrer Person wecken. Das erste Anschreiben wird im Textfeld der E-Mail selbst verfasst, während der Anhang den beruflichen Werdegang und gegebenenfalls eine Übersicht über Ihre Zeugnisse, die Sie später nachreichen können, enthält. Die eine oder andere Firma erwartet das Anschreiben allerdings auch gesondert im Anhang. In diesem Fall reichen ein paar freundliche Zeilen im Textfeld der E-Mail, die auf die Bewerbungsdokumente im Anhang Bezug nehmen. Welche Form des Anschreibens gewünscht ist, sollten Sie im Zweifelsfall vorab telefonisch erfragen.
Darüber hinaus gelten bei einer Bewerbung per E-Mail die gleichen Höflichkeitsformen wie bei der klassischen Bewerbung und auch hier sollte die deutsche Rechtschreibung beherzigt werden. Sprechen Sie den Verantwortlichen direkt an und sollten Sie nicht wissen, wer für Ihre Bewerbung zuständig ist, erfragen Sie den Ansprechpartner beim Unternehmen.
Fokussieren Sie sich bei der E-Mail auf das Wesentliche und machen Sie deutlich, dass Sie schriftliche Bewerbungsunterlagen gerne per Post oder bei einem Vorstellungsgespräch persönlich nachreichen. Signalisieren Sie Ihrem Gegenüber ebenfalls die Bereitschaft, für weitere Nachfragen per Telefon zur Verfügung zu stehen, indem Sie neben Ihren Adressdaten auch Festnetz- und Mobilnummer angeben. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die drei gängigsten Varianten der E-Mail-Bewerbung.
Variante 1:
Die erste Variante ist für die erste Kontaktaufnahme mit dem potenziellen Arbeitgeber geeignet. Sie beinhaltet ein Anschreiben mit Lebenslaufdaten im Textfeld der Mail und besitzt keinen Dateianhang. Der Text sollte 20 Textzeilen auf keinen Fall überschreiten – hier ist weniger mehr! Die Formulierung entspricht einem klassischen Anschreiben mit den wichtigsten Ausbildungsdaten. Viele Personalentscheider bevorzugen diese Kurzform, da sie ohne nennenswerten Zeitaufwand über die wichtigsten Eigenschaften und Fähigkeiten der Bewerber informiert werden.
Variante 2:
Wer sich auf eine Position bewirbt, die weniger als 30.000 € Jahresbruttoeinkommen abwirft, ist mit der zweiten Variante gut bedient. Hierbei dient ebenfalls das klassische Anschreiben mit weniger als 20 Textzeilen im Textfeld der Mail als Grundlage. Lebenslauf, Zeugnisse und Praktikumsnachweise gehören hier allerdings in den Dateianhang. Dabei bleibt es Ihnen selbst überlassen, ob Sie alles in einem Dateianhang unterbringen oder für den Lebenslauf und die Zeugnisse zwei separate Dateien anhängen.
Variante 3:
Für Bewerbungen auf Positionen, die mit mehr als 30.000 € Jahresbruttoeinkommen dotiert sind, ist die dritte Variante die beste Wahl. Das Textfeld der Mail enthält in diesem Fall ein kurzes Anschreiben mit weniger als zehn Zeilen Umfang, in dem Sie einen kurzen Bezug zu Ihrer Bewerbung oder gegebenenfalls einem vorausgegangenen Telefonat herstellen und drei Ihrer Kernkompetenzen kurz benennen. Das klassische Bewerbungsanschreiben mit Lebenslauf fügen Sie als Dateianhang bei, während Zeugnisse und Praktikumsnachweise in einer Extradatei angehängt werden.
Für welche der drei Varianten Sie sich auch entscheiden, beachten Sie unbedingt gewisse Regeln, die für alle Formen der E-Mail-Bewerbung gelten. So sollte die Schriftgröße nicht kleiner als zehn sein, Ihre Unterschrift gehört an das Ende der Mail, egal, ob Sie diese maschinenschriftlich oder als eingescannte Originalunterschrift einfügen. Ebenso gibt es einige Regeln bezüglich der Reihenfolge im Mailtext, die Sie beherzigen sollten. Die Mail beginnt mit der möglichst persönlichen Anrede, es folgen Text, Grußformel, Unterschrift und der Absenderblock mit Ihren Kontaktdaten. Den Hinweis auf beigefügte Anlagendateien, sofern welche vorhanden sind, sollten Sie auch nicht vergessen. Beschränken Sie sich bei allem auf das Wesentliche und formulieren Sie die Texte möglichst kurz.
Dateiformat, Form und Gestaltung
In der Regel drucken Personalentscheider interessante Bewerbungen aus und legen den Ausdruck auf den herkömmlichen Bewerbungsmappenstapel. Daher sollten Sie in der Mail selbst kurz auf Ihren beruflichen Werdegang eingehen. Der Leser erhält so einen ersten Überblick und kann leichter entscheiden, ob er einen Klick in die angehängten Dateien oder einen Ausdruck für lohnenswert hält.
Letztlich ist der Inhalt des Mailtextes entscheidend und nicht etwa seine Gestaltung. Verwenden Sie daher die klassischen Formatierungen, also schwarz auf weiß, einzeilig und verzichten Sie besser auf bunte Hintergründe. Oft sind die E-Mail-Programme der Empfänger sowieso anders konfiguriert als Ihr eigenes, sodass bestimmte Sonderformatierungen dort eh nicht zur Geltung kommen. Verwenden Sie also am besten nur die einfachsten Standards.
Das verwendete Dateiformat sollten Sie sorgfältig auswählen, vor allem in Bezug auf die Dateianhänge. Hier empfiehlt es sich sogar, beim Unternehmen nachzufragen, welches Format gewünscht wird. Für den Mailtext selbst verwendet man in der Regel das „Nur Text“-Format. Meist werden in der Businesswelt PDF-Dateien bevorzugt, weil dort alle Formatierungen Ihres Dokumentes oder Ihres Fotos erhalten bleiben und dieses Dateiformat mittlerweile einfach Standard ist. Word-Dateien hingegen sind anfällig für Makroviren, und wenn Ihr Gegenüber Ihre DOC-Datei dann auch noch mit einer anderen Word-Version öffnet, kann es hinsichtlich der Formatierungen zu Problemen kommen.
Ihre Originalunterschrift muss nicht zwingend eingescannt werden, wirkt aber eleganter und persönlicher, wenn Sie in ansprechendem Blau unter Anschreiben und Lebenslauf erscheint.
Doch nicht nur die E-Mail-Bewerbung selbst rechtfertigt eine Onlinekontaktaufnahme zu den Firmen. Genauso können Sie Ihre klassische, per Post versendete Bewerbungsmappe via Mail vorher ankündigen und so vorab schon das Interesse des Empfängers wecken.
Oder Sie haben eine Bewerbung verschickt und erhalten selbst nach zwei Wochen immer noch kein Feedback – dann ist es durchaus legitim, sich via Mail auf höfliche Art nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Wer eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhält, kann sich über den E-Mail-Weg dafür bedanken – das kommt immer gut an!
5.2. Die Bewerbung über das Onlineformular
Neben der Bewerbung per E-Mail gilt heutzutage auch die Bewerbung über ein Onlineformular als gängige Form der digitalen Selbstvermarktung. Zahlreiche Unternehmen verlangen von den Kandidaten sogar, dass sie sich mittels firmeneigenem Onlineformular bewerben. Ziel hierbei ist es, den Aufwand, der für die Auswertung der oft unüberschaubaren Menge an Bewerbungen von den Personalentscheidern betrieben werden muss, zu minimieren. Das Onlineformular gibt die Kriterien vor, die für die Bewerberauswahl relevant sind. Personalentscheider haben so die Möglichkeit, genau die Bewerber, die alle Vorbedingungen erfüllen, schneller aus dem Bewerberpool herauszufiltern.
Vor- und Nachteile von Onlineformularen
Die Vorteile einer Bewerbung über das Onlineformular liegen klar auf der Hand – es geht schnell, ist unkompliziert und der Bewerber muss sich nur mit den vorgegebenen Fragen befassen. Doch auf der anderen Seite bieten die Formulare, die nach starren Vorgaben erstellt werden, nicht besonders viele Möglichkeiten zur kreativen Bewerbungsgestaltung. Dazu kommt noch, dass die erste Auswahl der eingehenden Bewerbungen oftmals automatisch von Computern vorgenommen wird und so jeder, der nicht in das vorgefertigte Schema passt, gleich aussortiert wird. So fliegt eventuell ein Kandidat mit einem lückenhaften Lebenslauf sofort aus dem Bewerberpool raus, obwohl er für die ausgeschriebene Stelle das ideale Know How zu bieten hat. Wer also wesentliche Lücken in seinem Lebenslauf hat, sollte die klassische Bewerbung per Post vorziehen, denn dabei können die Fähigkeiten, auf die es ankommt, besser hervorgehoben werden.
Generell lässt dieses standardisierte Auswahlverfahren, das vor allem von großen Konzernen bevorzugt wird, nicht viel Raum für Individualität. Umso wichtiger ist es daher, dass Sie sich im Anschreiben, angefügten Lebenslauf und in den freien Textfeldern so eigenständig wie möglich präsentieren und Ihre Persönlichkeit positiv hervorheben. Haben Sie auf eine Bewerbung per Onlineformular eine Absage erhalten, sollten Sie nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern einfach noch einmal telefonischen Kontakt zum Unternehmen aufnehmen oder gleich eine ansprechende Kurzbewerbung per Post versenden.
Inhaltlich fordert die Bewerbung via Onlineformular Bewerbern kaum mehr ab als eine traditionelle Bewerbung. Die Schwierigkeit liegt hierbei eher in der teilweise umständlichen Dateneingabe. Oft müssen Sie sich zuerst auf der Homepage des Unternehmens registrieren, um das Formular direkt online ausfüllen zu können. Je nach Unternehmen kann ein solcher Registrierungsvorgang auch schon einmal kompliziert, zeitaufwendig und sehr nervenaufreibend sein. Manchmal muss der Bewerber erst noch warten, bis er die Zugangsdaten per Mail zugesendet bekommt, oder eine langatmige Datenschutzerklärung durchlesen und akzeptieren. Onlineformulare sind nicht grundsätzlich immer gleich strukturiert, sondern hier gibt es je nach Unternehmen durchaus Unterschiede. Im Folgenden schauen wir uns den Aufbau der Onlinebewerbungsformulare etwas genauer an.
Onlinebewerbungsformulare
Die standardisierten Onlineformulare, die Sie auf den Webseiten vieler Firmen vorfinden, haben oftmals nichts mit bestimmten Jobangeboten zu tun. Sie dienen meist dazu, interessierten Besuchern zu signalisieren, dass eine Kontaktaufnahme zum Unternehmen willkommen ist. Firmen, die gezielt auf die Suche nach geeigneten Kandidaten zur Besetzung bestimmter Stellen gehen möchten, verwenden in der Regel speziell entwickelte Bewerbungsbögen, die personalspezifische Kriterien berücksichtigen. Doch auch hierbei kann es durchaus sein, dass die Erstauswahl automatisiert via Computer vorgenommen wird. Je schneller die Absage in Ihrem Briefkasten landet, desto wahrscheinlicher ist die computergestützte Auswahl, die eingehende Bewerbungen auf der Grundlage bestimmter Kriterien wie etwa Alter, Abschlüsse, Notendurchschnitt etc. bewertet.
Hier erhalten Sie nun einige Tipps, die Ihnen die Bewerbung auf digitalem Weg etwas erleichtern sollen:
Aufbau des Onlinebewerbungsformulars
Neben den üblichen persönlichen Angaben sind vor allem die berufsbezogenen Informationen wichtig für die Personalentscheider. Die Fragen dazu werden in der Regel für konkrete Stellenprofile entwickelt und berücksichtigen Faktoren wie etwa einen speziellen Ausbildungshintergrund, bestimmte Fachkompetenzen und häufig auch für den angebotenen Job relevante Praxiserfahrungen. Hierbei kann es durchaus sein, dass der Unternehmer die Verwendung branchenspezifischer Formulierungen von Ihnen erwartet. Beherrschen Sie also bestimmte Schlüsselbegriffe oder berufsspezifische Fachwörter, wird dies unter Umständen als zusätzlicher Pluspunkt gewertet.
Berücksichtigen Sie bei der Eingabe Ihrer Daten auch die Erfolgsfaktoren ‚Kompetenz, Leistungsmotivation und Persönlichkeit‘. Können Sie Ihre Kompetenz also beispielsweise an einer besonderen Ausbildung festmachen oder lässt sich Ihre Leistungsmotivation vor allem an Ihren Erfolgen etwa bei einem Praktikum messen, heben Sie diese Punkte entsprechend hervor. Ist Ihre Teamfähigkeit nicht nur im beruflichen Umfeld, sondern auch im Freizeitbereich etwa in einem Verein gefragt, gehört diese Information auch in Ihr Bewerberprofil.
Vermitteln Sie via Onlineformular eine klare Botschaft und ein stimmiges Gesamtbild hinsichtlich Ihrer Talente und positiven Eigenschaften. In der Regel gibt es in den Onlinebewerbungsformularen auch freie Textfelder, die in begrenztem Rahmen eine individuellere Präsentation Ihrer Persönlichkeit ermöglichen. Machen Sie sich vor der Dateneingabe genau klar, welches Kommunikationsziel Sie mit ihrer Onlinebewerbung erreichen möchten und welche Situationen aus Ihrem Lebenslauf dazu passen. Wählen Sie Ihre Formulierungen besonders sorgfältig aus.
In vielen Onlinebewerbungsformularen werden Sie auch aufgefordert, Angaben zu Fachkompetenzen und besonderen Fähigkeiten zu machen. Das kann unter Umständen mit Aufwand verbunden sein und Ihnen jede Menge Geduld abverlangen. Allerdings wird den Bewerbern die Eingabe dieser Informationen in den Formularen oftmals durch Stichwortkataloge mit verschiedenen Themengebieten erleichtert. Die Kandidaten müssen dann nur noch zu jedem angezeigten Stichwort Aussagen über Ihre Kenntnisse treffen. Sie sollten sich durch die Vielzahl an Eingabemöglichkeiten nicht irritieren lassen, sondern gezielt nach Ihren Kernkompetenzen suchen, zu denen Sie eine klare Aussage machen können.
Vielleicht lässt sich auch die eine oder andere Frage im Eingabeformular aus Ihrer Sicht gar nicht beantworten. Für diesen Fall bieten die meisten Formulare die Auswahlmöglichkeit ‚keine Angabe‘, sodass Sie die Frage überspringen und dennoch mit der Eingabe weitermachen können. Versuchen Sie aber, so viel wie möglich auszufüllen und falls irgendwie möglich, die Auswahl ‚keine Angabe‘ zu vermeiden.
Häufig finden Sie auch die Frage nach dem Grund Ihrer Bewerbung beim Unternehmen im Onlineformular. Hier müssen Sie sich nun eine gute Antwort einfallen lassen, denn die Beendigung des Studiums oder eine aktuelle Arbeitslosigkeit sind keine Antworten, die von Kreativität zeugen. Recherchieren Sie in solchen Fällen, welche Philosophie das betreffende Unternehmen vertritt und passen Sie Ihre geschickt formulierte Antwort entsprechend an. Wählen Sie eine gesunde Mischung aus angepassten Formulierungen und individueller Präsentation. Sie müssen Ihre eigene Persönlichkeit nicht außen vorlassen, denn Sie sollen sich mit Ihrer Bewerbung ja von der großen Masse abheben.
In einigen Fällen können Sie auch zur Unterstützung Ihrer Selbstpräsentation eigene Dokumente wie etwa Zertifikate, Zeugnisse oder einen aussagekräftigen Lebenslauf hochladen und der Onlinebewerbung so eine persönliche Note verleihen. Nach Absenden der Onlinebewerbung erhalten Sie in der Regel eine automatisch generierte Bestätigung per Mail.
Haben Sie ein paar Tage Geduld und erfragen Sie den aktuellen Bewerberstatus beim Unternehmen erst nach etwa sieben Tagen per Mail oder Telefon, sofern Sie noch kein Feedback erhalten haben.
Im Folgenden schauen wir uns nun die einzelnen Bausteine, aus denen Onlinebewerbungsformulare in der Regel bestehen einmal genauer an. Zunächst werden die persönlichen Daten abgefragt, die meist folgende Komponenten umfassen:
Häufig interessiert es die Personalentscheider auch, wie Sie auf das Unternehmen aufmerksamgeworden sind und was Sie dazu bewogen hat, sich dort zu bewerben. Es tauchen also oftmals bestimmte Fragen dazu im Formular auf, die folgendermaßen lauten könnten:
Auch bei solchen Fragen sollten Sie natürlich keine Antwort schuldig bleiben, auch wenn es nicht ganz einfach ist, die richtigen Formulierungen dafür zu finden. Vor allem die Frage, warum Sie sich bewerben, bereitet oftmals Kopfzerbrechen, bietet Ihnen aber auch eine Chance, Ihre Persönlichkeit schon gleich zu Beginn in ein positives Licht zu rücken. Erklären Sie beispielsweise, dass Sie eine neue berufliche Herausforderung suchen, Ihre Fähigkeiten in das Unternehmen einbringen und so einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Arbeitsablauf leisten möchten.
Vermeiden Sie Standardfloskeln wie etwa „Sie suchen … deswegen bewerbe ich mich …“ oder „weil ich arbeitsuchend bin, melde ich mich auf Ihre Anzeige …“ Das klingt nämlich wenig motiviert und wird die Personalentscheider sicherlich nicht beeindrucken. Die Frage, wie Sie auf das Unternehmen aufmerksam geworden sind, lässt sich mit Antworten wie „Internet, Printmedien, Bekannte, etc.“ meist einfach beantworten, doch vielleicht geht ja noch mehr. So könnten Sie beispielsweise darauf hinweisen, wenn Sie sich schon länger für das Unternehmen interessieren und die wirtschaftliche Entwicklung regelmäßig beobachtet haben, Produkte des Unternehmens benutzen, Ihnen ein Messestand der Firma gut gefallen hat oder vielleicht haben Sie ja auch einen positiven Artikel über das Unternehmen in einem Fachblatt gelesen. Erwähnen Sie alles, was den Personalentscheidern Ihr Interesse am Unternehmen bestätigt, ohne dabei maßlos zu übertreiben.
Weitere Fragen betreffen den Aufgabenbereich, die gewünschte Position sowie die Akzeptanz bestimmter Arbeitsbedingungen und könnten so lauten:
Manchmal werden Sie in einem Onlinebewerbungsbogen sogar nach Ihrer aktuellen Lebenssituation gefragt. In diesem Fall sollten Sie auf keinen Fall negative Formulierungen verwenden, die auf eine verzweifelte Jobsuche oder sonstige Probleme schließen lassen. Punkten Sie mit aktiven Formulierungen und erklären Sie, dass Sie sich intensiv um eine neue berufliche Herausforderung bemühen und den aktuellen Arbeitsmarkt mit Interesse beobachten. Sie sollten mit Ihren Antworten auf jeden Fall den Eindruck vermitteln, dass Sie optimistisch und hochmotivn der Regel geht es dann weiter mit verschiedenen Fragen zu Schule/Studium/Ausbildung:
Natürlich ist für den Personalentscheider auch wichtig, ob Sie aktuell eine berufliche Tätigkeit ausüben und wenn ja welche. Neben dem Aufgabenschwerpunkt und der Existenz von Arbeitszeugnissen interessiert den Unternehmer meist auch der Grund für Ihren Tätigkeitswechsel. Auch hier ist Ihre Kreativität gefragt, denn Sie sollten keinesfalls eventuell vorhandene Probleme am aktuellen Arbeitsplatz erwähnen oder einfach nur Ihre Unlust, dort weiterhin zu arbeiten, kundtun. Begründen Sie Ihren Wunsch nach einem Arbeitsplatzwechsel beispielsweise möglichst kurz und knapp mit Ihrem Interesse an neuen beruflichen Herausforderungen und der Erweiterung Ihrer Fähigkeiten. Schreiben Sie hier nicht mehr als unbedingt notwendig – hier ist weniger definitiv mehr!
Sollten Sie arbeitslos sein, beantworten Sie auch Fragen zur Dauer dieser Phase so kurz wie möglich und weisen Sie umso ausführlicher auf besondere Projektarbeiten, Arbeitserfolge oder Auszeichnungen hin, die Sie aus Ihrer beruflich aktiven Phase aufzuweisen haben.
In der Regel wird in den Formularen auch nach besonderen Kenntnissen gefragt – das können spezielle EDV-und Sprachkenntnisse oder soziale Kompetenzen sein. Positive Eigenschaften, Führungsqualitäten, Teamfähigkeit, Belastbarkeit und berufliche Stärken werden meist ebenfalls erfragt.
Sollte am Ende des Bewerbungsbogens die Frage auftauchen, ob Sie Extremsport betreiben, ist bei der Beantwortung Vorsicht geboten. Hier wollen die Personalentscheider nur erfahren, wie gefährlich Ihr Sport ist und wie oft Sie bei Ihnen möglicherweise mit Arbeitsausfällen wegen Verletzungen rechnen müssen. Erwähnen Sie ruhigen Gewissens, wenn Sie viel Sport betreiben, aber verzichten Sie auf allzu genaue Angaben zu irgendwelchen Risikosportarten, die Sie ausüben.
Variationen
Je nach Unternehmen gibt es für die Bewerbung via Onlineformular unterschiedliche Variationen in der technischen Umsetzung. So bieten einige Firmen Bewerbern sinnvollerweise die Möglichkeit, das Formular mit Hilfe von Zwischenspeicherfunktionen Schritt für Schritt zu bearbeiten, während die Kandidaten die Formulare anderer Arbeitgeber in einem Zug bis zum Ende ausfüllen müssen. In diesem Fall werden einmal eingegebene Daten gelöscht, sobald die Eingabe unterbrochen wird und alles geht wieder von vorne los. Größere Unternehmen bieten oftmals zur Bearbeitung des Onlineformulars einen eigenen Bewerbungsassistenten an, der in der Regel vor dem Absenden eine Vorschau auf das Bewerbungsformular ermöglicht und die einzelnen Schritte beim Ausfüllen auch erklärt. Ideal ist die Variante, die dem Bewerber am Ende noch einmal die Möglichkeit bietet, alle Eingaben im Überblick Korrektur lesen und auch zu einem späteren Zeitpunkt noch bestimmte Eingaben zwecks Aktualisierung ändern zu können. Das zahlt sich vor allem dann aus, wenn Sie Ihr Bewerberprofil längerfristig bei einem Unternehmen hinterlegen möchten, denn so können Sie später erworbene Qualifikationen auf einfache Weise ergänzen.
Manche Unternehmen bieten Ihnen aber auch die Möglichkeit, Ihr eigenes Profil auf der firmeneigenen Homepage zu hinterlegen. Die Profile werden nach entsprechenden Kriterien ausgewertet und gegebenenfalls intern an die Personalentscheider weitergeleitet, damit diese bei Interesse Kontakt zu Ihnen aufnehmen können. Diese Form der Bewerbung ist ähnlich zu bewerten wie eine Initiativbewerbung oder die Bearbeitung eines Onlinebewerbungsformulars ohne Bezugnahme auf eine bestimmte Stellenausschreibung.
Worauf Sie noch achten sollten …
Überprüfen Sie vor dem endgültigen Versand Ihrer Bewerbung Ihre Ausführungen unbedingt auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik. Empfehlenswert ist die Kontrolle mithilfe eines Programmes zur automatischen Rechtschreibprüfung. Beachten Sie auch die technischen Vorgaben wie etwa die maximale Anzahl der Dokumente, die versendet werden darf, vorgegebene Dateigrößen sowie auch vorgeschriebene Formate.
Speichern Sie alle wichtigen Texte und Dokumente auch für sich selbst ab, damit Sie immer wissen, was Sie wann wohin geschickt haben. Außerdem haben Sie die Dokumente dann auch griffbereit, wenn Sie sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten möchten.
Zur eigenen Sicherheit empfiehlt sich zusätzlich die Durchführung eines Probelaufes, bevor Sie die endgültige Bewerbung abschicken. Füllen Sie dazu einfach das Onlinebewerbungsformular mit fiktiven Daten aus, um einen ersten Überblick zu erhalten, wie die Bearbeitung funktioniert und wie das Ergebnis am Ende aussieht. Danach starten Sie einen neuen Versuch, bei dem Sie Ihre realen Daten eingeben und das Formular nach abschließender Überprüfung abschicken.
Fazit
Das automatisierte Auswahlverfahren kann letztlich sehr ungerecht sein, da häufig Kandidaten aussortiert werden, die Ihre Bewerbung via Onlineformular optimal vorbereitet und so ansprechend wie eben möglich gestaltet haben. Am Ende werden diese Bemühungen aber oftmals gar nicht berücksichtigt, weil beispielsweise das Studium 12 Semester statt der maximal „erlaubten“ neun Semester gedauert hat oder weil Sie womöglich vom Alter her aus dem vorgegebenen Raster fallen. So erhalten Sie nur aufgrund dieser allgemeinen Kriterien eine Absage, obwohl Sie vielleicht der ideale Kandidat für die ausgeschriebene Stelle sind.
Hier hilft nur eines – statt Frust aufkommen zu lassen einfach zum Telefonhörer greifen und den Kontakt zum Unternehmen auf diese direkte Weise suchen. Möglicherweise bekommen Sie auch am Telefon ein „Nein“ aber vielleicht können Sie doch noch eine andere Form der Bewerbung mit dem Unternehmen aushandeln und sich so noch eine weitere Chance verschaffen. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert!
Da das Ausfüllen eines Onlineformulars aber besonders bei größeren Firmen manchmal den einzigen bestreitbaren Weg für eine Bewerbung darstellt, müssen Sie sich also wohl oder übel mit dieser standardisierten Bewerbungsform arrangieren. Aber dennoch sollten Sie zusätzlich auch immer nach alternativen Bewerbungsmöglichkeiten Ausschau halten.
6. PowerPoint-Präsentation als Bewerbungsmedium
Ein weiteres Bewerbungsmedium ist die PowerPoint Präsentation, die sich vor allem dann anbietet, wenn in der Stellenausschreibung sehr gute PowerPoint-Kenntnisse verlangt werden. In diesem Fall können Sie schon gleich das Vorhandensein der gewünschten Kenntnisse nachweisen und mit einer überzeugenden Selbstdarstellung punkten. Hier können Sie gleichzeitig Ihre Kreativität und den kompetenten Umgang mit der Software unter Beweis stellen.
Gestalten Sie Ihre Selbstpräsentation aber nicht zu aufdringlich und zu bunt. Sie könnten beispielsweise die für das Unternehmen typischen Farben dezent in Ihre Bewerbung integrieren und achten Sie darauf, dass Sie die Verwendung von technischen Spielereien nicht übertreiben.
Wählen Sie eine angemessen kurze Präsentationsdauer pro Folie und lassen sie beispielsweise Freunde die Zeiteinstellungen der Folienübergänge testen. Animationen oder Grafikeffekte sollten Sie nur verwenden, wenn sie auch zu Ihrer Botschaft passen und diese sinnvoll unterstützen. Sorgen Sie für einen gelungenen Anfang in Ihrer Präsentation, gestalten Sie den Mittelteil interessant und überraschen Sie den Leser mit einem besonders aussagekräftigen Schluss.
Bewerben Sie sich um eine Stelle im Design- oder Grafikbereich, sind die Anforderungen an Ihre gestalterischen und technischen Fähigkeiten wesentlich höher als wenn Sie sich um einen Job im kaufmännischen Bereich bemühen wollen. Wie viel Raum Sie Ihren gestalterischen Fähigkeiten und kreativen Spielereien bei der Erstellung Ihrer PowerPoint Präsentation geben sollten, richtet sich letztlich also auch nach der Art der ausgeschriebenen Stelle.
Wenn Sie sich für eine Bewerbung via PowerPoint entscheiden, sollten sie einige technische Begebenheiten beachten. Der Empfänger Ihrer Präsentation besitzt nicht zwingend das entsprechende Microsoft Office-Programm, um Ihre Datei zu öffnen. Doch PowerPoint bietet auch die Möglichkeit, eine Präsentation auf einem Rechner ablaufen zu lassen, auf dem das erforderliche Office-Programm nicht installiert ist. So kann der Empfänger sich beispielsweise einen kostenlosen PowerPoint Viewer von der Microsoft-Website herunterladen (http://www.microsoft.com/de-de/download/details.aspx?id=13) oder Sie lassen den Viewer einfach mit auf die CD brennen, falls Sie dem Unternehmen Ihre Präsentation über dieses Speichermedium zukommen lassen möchten. Der Microsoft PowerPoint Viewer ermöglicht die Anzeige vollständiger Präsentationen, die mit PowerPoint 97 und aktuelleren Versionen erstellt wurden. Denken Sie auch daran, dass Effekte, die Sie mit einer neueren Version erstellt haben, bei einem Empfänger, der zwar über Office verfügt, aber mit einer älteren Version arbeitet, möglicherweise nicht dargestellt werden können.
Versenden Sie Ihre Präsentation per Mail, sollte die Dateigröße zwei bis drei Megabyte sowieso nicht überschreiten.
7. Die eigene Homepage als Selbstvermarktungsstrategie
Wer potenzielle Arbeitgeber mit einer digitalen Visitenkarte auf sich aufmerksam machen möchte, sollte seine eigenen Homepage ins Internet stellen. Das kommt im digitalen Zeitalter des World Wide Web immer gut an und wenn Sie sich dort dann auch noch überzeugend präsentieren, heben Sie sich damit schon einmal positiv von Ihren Mitbewerbern ab. Sofern Sie eine schriftliche Bewerbung versenden, vergessen Sie keinesfalls, in den Unterlagen auf Ihre Webpräsenz hinzuweisen.
Nutzen Sie Ihre Homepage zur Unterstützung Ihrer Selbstpräsentation, sollten Sie sich klar machen, welches Ziel Sie damit erreichen wollen und die Seite dementsprechend gestalten. Möchten Sie sich als kompetenter, hochmotivierter, leistungsfähiger und sympathischer Mitarbeiter anbieten, achten Sie auf passende Inhalte und eine angemessene, eher dezente Gestaltung. Auf eine Homepage, die der Selbstpräsentation zu Bewerbungszwecken dient, gehören beispielsweise keine bunten Bilder, Urlaubsfotos oder witzigen Sprüche. Heben Sie stattdessen Ihre Persönlichkeit, Kompetenz und Leistungsmotivation hervor, denn das sind die Kriterien, die für Personalentscheider wichtig sind.
Die Inhalte Ihrer Homepage sollten eine Kurzvorstellung Ihrer Person mit den wesentlichen Daten, einen Lebenslauf, sowie eine Auswahl an Zeugnissen und gegebenenfalls Arbeitsproben – bei Bedarf mit Fotos – umfassen. Sensible Daten können Sie mithilfe eines Passwortes einer speziellen Personengruppe zugänglich machen, sodass nicht jeder darauf zugreifen kann. Das Passwort können Sie den Zielpersonen mit Ihrer schriftlichen Bewerbung zukommen lassen.
Technische Umsetzung und Domainname
Die technische Umsetzung einer eigenen Internetpräsenz ist meist etwas aufwendig, da Sie zur Erstellung Ihrer Website ein entsprechendes Webeditor-Programm wie etwa Microsoft FrontPage oder Word Press benötigen. Darüber hinaus werden Ihnen in der Regel auch beim Kauf einer Internetadresse leicht bedienbare Webeditoren kostenlos zur Verfügung gestellt. Doch die Gestaltung einer eigenen Homepage ist nicht jedermanns Sache, sodass es sich durchaus lohnen kann, einen halbwegs professionellen Webdesigner zu beauftragen. Hier entstehen natürlich Kosten die sich je nach Anspruch ab 100 € aufwärts bewegen können.
Testen Sie Ihre Homepage nach Fertigstellung auf verschiedenen Computern mit unterschiedlichen Bildschirmauflösungen und mit verschiedenen Webbrowsern, um sicher zu gehen, dass alles reibungslos funktioniert. Sofern möglich verzichten Sie auf die Integration allzu aufwendiger Animationen oder umfangreicher Multimedia-Inhalte, denn das kostet die Besucher Ihrer Seite zu viel Zeit.
Sie sollten ein Layout wählen, das zu Ihrer Zielgruppe passt und gleichzeitig Ihre eigene Persönlichkeit optimal präsentiert. Die Webadresse enthält idealerweise Ihren eigenen Namen. Welche Namen noch frei sind, erfahren Sie beispielsweise unter der Website www.denic.de. Auch Anbieter wie etwa T-Online oder AOL ermöglichen Ihren Kunden das Hochladen einer eigenen Homepage. Dort treten Sie allerdings nicht mit Ihrer eigenen Domain auf, sondern erscheinen in einem Unterverzeichnis.
Hier noch ein paar nützliche Tipps für die Erstellung Ihrer Homepage im Überblick:
8. Mit eigenem Weblog auf die Karriereleiter
Eine weitere Möglichkeit, sich im Netz zu präsentieren, ist das sogenannte Weblog. Sie richten mithilfe einer entsprechenden Software sozusagen eine Art Persönlichkeits-Tagebuch ein. Das optimal gestaltete Blog kann also durchaus auch zum wichtigen Karrierefaktor werden. Natürlich gibt es auch hier einiges zu beachten, denn selbst im Internetzeitalter ist eine Bewerbung immer noch mit jeder Menge Arbeit verbunden. Damit Sie Ihr eigenes Blog problemlos erstellen können, empfehlen wir Ihnen eine Vorgehensweise, die sich in drei Schritte aufteilen lässt. Im ersten Schritt sollten Sie zunächst Ihre beruflichen Stärken analysieren und Ihr berufliches Profil dementsprechend in das Blog übertragen. Präsentieren Sie hier Ihre bisherigen Erfolge, Kompetenzen und Spezialkenntnisse.
Überlegen Sie sich einen aussagekräftigen Titel für Ihr Blog, der zum Weiterlesen animiert, jedoch ohne den Titel zu reißerisch zu gestalten. Jetzt können Sie damit beginnen, sich mit Ihrem Spezialthema zu befassen und entsprechende Inhalte dazu einzubringen. Berichten Sie beispielsweise über aktuelle Trends oder neue Erkenntnisse aus Ihrem Fachgebiet und posten Sie so oft wie möglich, zumindest aber alle paar Tage, etwas Interessantes in Ihrem Blog. Halten Sie die Leser mit interessanten Postings „bei der Stange“, damit Sie immer mal wieder in Ihr Blog schauen.
Der zweite Schritt beinhaltet die Verlinkung mit berufsspezifischen Kontakten und Branchenportalen. Damit machen Sie immer mehr Internetnutzer auf Ihre Homepage und auf Ihr Fachwissen aufmerksam. Empfehlenswert ist auch die Integration Ihrer Blog-Adresse in Ihre Profilseite bei Xing oder sonstigen Businessportalen. Schreiben Sie hin und wieder mal Gastbeiträge in anderen Blogs oder Diskussionsforen, denn auch damit erzielt man Aufmerksamkeit.
Im dritten Schritt soll das Blog nun endgültig zum erfolgreichen Bewerbungsinstrument werden. Ihre Fachkompetenz haben Sie inzwischen mithilfe fachlich fundierter Artikel im Internet verbreitet und damit einen interessierten Leserkreis erreicht, der immer wieder schaut, was es in Ihrem Blog Neues gibt? Dann haben Sie Ihr Ziel fast schon erreicht. Jetzt gilt es nur noch, diesen bisher schon sehr erfolgreichen Prozess unmittelbar in den Bewerbungsvorgang zu integrieren.
Bewerben Sie sich also bei einem Unternehmen via E-Mail, fügen Sie Ihre Blog-Adresse am Ende der E-Mail-Signatur ein. Das gilt natürlich auch, wenn Sie sich direkt über eine Firmenhompage bewerben und das entsprechende Onlinebewerbungsformular das Einfügen der Adresse zulässt. Beachten Sie aber, dass auch ein sehr gut aufgebautes Weblog nicht als alleiniges Bewerbungsmedium eingesetzt werden sollte. Es ist lediglich als eine hilfreiche und wichtige Unterstützung Ihrer Bewerbungsaktivitäten zu werten. Wenn Sie ergänzend mit einem Blog arbeiten, achten Sie aber unbedingt darauf, dass Sie Ihr digitales Tagebuch konstant pflegen und aktualisieren, da es andernfalls eher kontraproduktiv ist.
9. Bewerbervideo
Eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung Ihrer Bewerbungsaktivitäten bietet der Einsatz von Bewerbervideos, die auf Portalen wie etwa You Tube oder Myspace mittlerweile zahlreich vertreten sind. Sind die Videos sehr gut gemacht, können Sie den Bekanntheitsgrad des Bewerbers enorm steigern und das sogar branchenübergreifend. Stellen Sie also sicher, dass Ihr Video öffentlich zugänglich ist aber nutzen Sie dafür bekannte, seriöse Portale, um einen Missbrauch Ihres Videos durch Dritte zu vermeiden.
Bei der Erstellung eines Bewerbervideos gilt es einige Regeln zu beachten. So müssen vor allem Technik, Länge und natürlich der Inhalt passen und exakt aufeinander abgestimmt sein. Hier können Sie Ihrer Kreativität zwar weitgehend freien Lauf lassen, aber ohne über das eigentliche Ziel hinauszuschießen. Mit einem Bewerbervideo haben Sie die Gelegenheit, neben Ihren fachlichen Qualitäten auch Ihre sogenannten Soft Skills zu präsentieren, das heißt, Ihrem Gegenüber eine positive Ausstrahlung zu vermitteln. Dabei sind Faktoren wie etwa eine aufrechte Körperhaltung, angemessene Kleidung und ein dezentes Lächeln kombiniert mit einem Text, der kurz und knapp Ihre Vorzüge verdeutlicht, die beste Erfolgsgarantie. Achten Sie aber auch darauf, dass Sie einen passenden Hintergrund für Ihre Videodarstellung wählen.
Präsentieren Sie sich motiviert und punkten Sie mit einem gut vorbereiteten Auftritt, bei dem sie überzeugend und sympathisch rüberkommen. Alles in allem muss eine Videobewerbung kurz, informativ und interessant sein und schon durch die Art und Weise, wie sie gemacht ist, die jobrelevanten Eigenschaften und Fähigkeiten des Bewerbers erkennen lassen. Wer nicht selbst in der Lage ist, ein solches Video zu erstellen, diese Bewerbungsform aber dennoch nutzen möchte, kann auf die professionelle Hilfe entsprechender Dienstleister zurückgreifen.
Wer sich selbst an das Projekt heranwagen möchte, erhält beispielsweise technische Unterstützung durch die Software der Firma CVone (www.cvone.de), die in drei Teile gegliedert ist. Zunächst erhält der Bewerber die Möglichkeit, seine Dokumente hochzuladen, die der Empfänger später selbst ausdrucken kann. In einem Textfeld können die Kandidaten den Text verfassen, den Sie später als Sprachbotschaft kundtun möchten und diesen dann über einen integrierten Teleprompter ablesen. Mit der Webcam kann die Bewerbung beliebig oft gefilmt werden. Nach der Aufnahme erfolgen Videobearbeitung und Gestaltung mithilfe der entsprechenden Software-Tools.
Wenn Sie selbst eine Videobewerbung erstellen möchten, sich das aber nicht ganz ohne Hilfe zutrauen, schauen Sie sich einfach in entsprechenden Internetforen oder auf Expertenseiten im Netz wie beispielsweise http://digitalvideoschnitt.de um. Dort erhalten Sie jede Menge technische Informationen und Tipps zur Erstellung von Videos.
Sie können natürlich auch eine Multimediaagentur mit der Gestaltung der Videobewerbung beauftragen, sofern Sie sich auf eine Stelle bewerben, die keine Multimedia-Kenntnisse verlangt. Andernfalls sollten Sie nämlich schon in der Lage sein, selbst ein Video zu erstellen und damit Ihre multimedialen Fertigkeiten vorab schon unter Beweis zu stellen.
Besondere Bewerbungsformen liegen im Trend
Egal, ob Sie sich auf herkömmliche Weise schriftlich, auf digitalem Wege, telefonisch oder mittels persönlicher Übergabe der Bewerbungsdokumente präsentieren – Ihre Bewerbung sollte aus dem üblichen Rahmen fallen! Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie etwa optische Tricks oder besonders interessantes Infomaterial, Ihre Bewerbung aufzupeppen. Für die optimale Umsetzung stehen Ihnen bestimmte Werkzeuge zur Verfügung, die das Interesse potenzieller Arbeitgeber an Ihrer Persönlichkeit wecken.
Zunächst können Sie zwischen verschiedenen inhaltlichen und formalen Möglichkeiten wählen, die wir Ihnen in der folgenden Auflistung zeigen:
Damit sich Ihre Bewerbung positiv vom allgemeinen Durchschnitt abhebt, können Sie folgende Tricks und Kniffe einsetzen:
Egal, für welche Kniffe Sie sich entscheiden, hängt der Erfolg der gewählten Bewerbungsvariante letztlich davon ab, ob die richtige Person Ihre Unterlagen zum richtigen Zeitpunkt zu sehen bekommt.
Am Anfang einer außergewöhnlichen Bewerbung steht eine kreative Idee, die beim Empfänger gut ankommt und sein Interesse weckt. Sie sollten in Bezug auf Form und Inhalt Ihrer Bewerbung authentisch bleiben, also verstellen Sie sich nicht, sondern lassen Sie Ihr angestrebtes Ziel klar erkennen. Recherchieren Sie sorgfältig und präsentieren Sie sich fachkompetent aber schießen Sie dabei nicht über das eigentliche Ziel hinaus. Wer mit seiner Bewerbung einfach nur auffallen möchte, aber dabei die Realität und das angestrebte Ziel aus den Augen verliert, kommt bei den Personalentscheidern meist nicht weiter. Anmaßende Formulierungen und langatmige Exkurse, die den Lesern nur ihre wertvolle Zeit rauben, bedeuten in der Regel das sofortige Aus.
Lassen Sie Ihre Bewerbung am besten von Freunden objektiv bewerten, um böse Überraschungen zu vermeiden. Weisen Sie den Empfänger in Ihrer Bewerbung ausdrücklich darauf hin, dass er die Unterlagen vernichten darf, sofern er nicht an Ihnen interessiert ist. Das zeigt, dass sie mitdenken und Ihrem Gegenüber unnötigen Zeitaufwand ersparen möchten. Manchmal kann das schon zu einem besonderen Sympathiefaktor werden, der vielleicht in einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch gipfelt.
Sicherheit bei Online-Aktivitäten
Viele Bewerber tun sich auch im digitalen Zeitalter noch schwer mit der Entscheidung, Ihre Unterlagen online zu versenden, da sie um die Sicherheit ihrer Daten fürchten. Nicht nur die Angst vor Datenmissbrauch während der Übertragung ist groß, sondern auch die Unsicherheit, was mit den Daten innerhalb des empfangenden Unternehmens geschieht.
Im Netz hinterlässt man bei Online-Aktivitäten mittlerweile viel mehr Spuren als man denkt. Obwohl das Internet zahlreiche Möglichkeiten bietet, die eigene Persönlichkeit im Bewerbungsprozess optimal zu präsentieren, birgt es auch die Gefahr, dass Nutzer ihre sogenannte Online- oder E-Reputation, also ihren Ruf im World Wide Web durch Datenmissbrauch verlieren. Eine gut aufgebaute Reputation kann aber gerade bei Bewerbungsaktivitäten sehr hilfreich sein, denn das Internet merkt sich alles. Meist können sämtliche gespeicherten Informationen mit den gängigen Suchmaschinen recherchiert werden, das heißt, Ihre Onlineaktionen bleiben der Öffentlichkeit nicht verborgen. Daher sollten Sie gut überlegen, was Sie in sozialen Communities wie etwa Xing oder Facebook posten, denn gegebenenfalls kann Ihre Kommunikation über Verbindungen zu anderen Teilnehmern von Dritten eingesehen und schlimmstenfalls im Rahmen einer Bewerbung auch gegen Sie verwendet werden.
Möglicherweise haben Sie eine private Homepage mit Fotos, auf denen Sie beim Extrembergsteigen oder in anderen gefährlichen Situationen zu sehen sind, die den potenziellen Arbeitgeber unter Umständen sofort abschrecken würden. Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihre Internetveröffentlichungen mit Ihren beruflichen Zielen harmonieren, anstatt Sie auf Ihrem Weg dorthin zu blockieren.
Mit Online-Reputationsmanagement zum Erfolg
Mithilfe eines guten Onlinereputationsmanagements können Sie Ihren Ruf im Netz problemlos optimieren. Stellen Sie öffentliche Beiträge unter Ihrem Namen nur ein, wenn diese zu Ihrem Berufsprofil passen oder sich zumindest nicht negativ davon abheben. In einigen Internet Diskussionsforen können die von Ihnen verfassten Artikel auch bewertet werden. Gute Bewertungen sind sicherlich hilfreich für Ihr Bewerbungsvorhaben, aber genauso können schlechte Bewertungen Ihrem Image im World Wide Web auch schaden.
Achten Sie vor allem auf höfliche Umgangsformen mit anderen Internetnutzern, denn auch Verfehlungen beim Einhalten der Benimm-Regeln werden schnell in der Öffentlichkeit bekannt. Platzieren Sie Ihre berufsrelevanten Aktivitäten geschickt auf den dazu passenden Internetseiten. Wenn Sie also beispielsweise Kulturwissenschaften studiert haben und in diesem Bereich arbeiten möchten, könnten Sie auf einer eigenen Homepage und in den verschiedenen sozialen Communities auf selbst verfasste Artikel, erfolgreich abgeschlossene Projekte oder Ihre universitäre Spezialisierung hinweisen.
Möglicherweise haben Sie ja auch Referenzen von Ihrem Universitätsprofessor für die erfolgreiche Teilnahme an Forschungsprojekten oder speziellen Seminaren, die Sie online hinterlegen können. Integrieren Sie gegebenenfalls auch Links zu interessanten Publikationen aus ihrem Fachbereich, Ihrer eigenen Homepage und sonstigen eigenen Onlineaccounts. So bieten Sie potenziellen Arbeitgebern die Möglichkeit, sich außer mithilfe der traditionellen Bewerbungsunterlagen auch via Internet ein Bild von Ihrer Persönlichkeit zu machen.
Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Strategien zur Optimierung Ihrer E-Reputation noch einmal zusammen.
Was Sie beim Versand Ihrer Bewerbung beachten sollten ...
Endlich fertig! Die Bewerbung ist gelungen, das Anschreiben aussagekräftig und der Lebenslauf lückenlos – die Mühe hat sich gelohnt und jetzt bloß weg damit. So denken die meisten strapazierten Hochschulabsolventen, sobald sie Ihre Unterlagen mit viel Sorgfalt zusammengestellt haben. Alles, was nicht gerade digital versendet wird, landet in einem Umschlag und geht auf schnellstem Wege in die Post.
Doch auch die Verpackung Ihrer Bewerbungsunterlagen können Sie etwas ästhetischer gestalten, um den Empfänger ein wenig neugieriger auf den Inhalt zu machen. Zunächst sollten Sie unbedingt noch einmal überprüfen, ob Sie wirklich alle Unterlagen zusammengetragen, in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht und unterschrieben haben. Das wichtigste Dokument gehört nach oben und die übrigen Dokumente folgen je nach ihrer Wichtigkeit. Das Anschreiben gehört nicht in die Bewerbungsmappe, sondern wird lose auf die übrigen Dokumente gelegt. Haben Sie das alles berücksichtigt, sollten Sie sich Gedanken über das passende Präsentationssystem machen und sich gegebenenfalls in einem Schreibwarenladen beraten lassen.
Es ist nicht empfehlenswert, die üblichen Klarsichthüllen oder Klemmmappen zu verwenden, denn das ist nichts Besonderes und wird dem Empfänger kaum ins Auge fallen. Sparen Sie nicht am Präsentationssystem, denn das geht zulasten Ihrer mühevoll gestalteten Bewerbung. Es gibt verschiedene Varianten wie etwa Thermo- oder Spiralbindesysteme und Vollmappen. Übertreiben Sie aber nicht, indem Sie etwa eine Einlegemappe verwenden, in der jedes einzelne Dokument Ihrer Bewerbung in einer separaten Klarsichthülle präsentiert wird.
Wählen Sie dezente Farben aus und verzichten Sie weitgehend auf Muster oder lustige Spielereien. Verwenden Sie Präsentationsmappen aus natürlichen Materialen, denn das liegt aktuell im Gegensatz zu Kunststoff voll im Trend. Es gibt inzwischen eine große Auswahl an umweltfreundlichen, farbigen und stabilen Kartonpappen. Stecken Sie die kompletten Unterlagen in einen ausreichend großen Umschlag, der mit einem Papprücken verstärkt sein sollte, damit er nicht so schnell reißen kann. Es eignen sich auch wattierte Umschläge oder Buchversandtaschen für den sicheren Versand Ihrer Bewerbungsunterlagen.
Anschrift und Absender sollten mit der gleichen Sorgfalt eingetragen werden, mit der Sie Ihre Bewerbung erstellt haben. Wer keine ansprechende Handschrift zu bieten hat, sollte selbsthaftende Etiketten mithilfe von PC und Drucker beschriften. Kleben Sie die fertigen Etiketten und natürlich auch die Briefmarken sauber auf. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Umschlag ausreichend frankiert haben, denn es ist äußerst peinlich und wirft kein gutes Licht auf Sie, wenn der Empfänger Porto für Sie nachzahlen muss. Gegebenenfalls verweigert der Adressat unter diesen Umständen auch die Annahme Ihrer Bewerbung und lässt sie ungesehen zurückgehen. Auch auf den Umschlag gehören keine Spielereien wie bunte Aufkleber oder Abziehbildchen.
Wohnen Sie in der Nähe des Unternehmens, bei dem Sie sich bewerben, empfiehlt sich die persönliche Übergabe der Unterlagen. Fragen Sie sich dort durch, bis Sie den zuständigen Ansprechpartner gefunden haben, und übergeben Sie ihm die Bewerbung selbst. Bei der Gelegenheit ergibt sich vielleicht auch die Chance, ein paar freundliche Worte mit der Sekretärin oder der Angestellten am Empfang zu wechseln, sodass man sich auch später noch an Sie erinnert.
Beim Versand der Bewerbung auf digitalem Wege gilt die gleiche Sorgfaltspflicht – stellen Sie sicher, dass Sie alle Anlagen angehängt haben, und machen Sie einen Probeversand an Ihre eigene Mail-adresse. Nur so können Sie sichergehen, dass alles richtig ankommt. Überprüfen Sie vor dem endgültigen Versand noch einmal alles auf eventuelle Fehler, denn nichts ist peinlicher, als eine korrigierte Version eines Dokumentes nachträglich noch einmal auf den Weg bringen zu müssen. Arbeiten Sie konzentriert und sorgfältig beim Erstellen Ihrer Bewerbung, egal, ob Sie diese digital oder postalisch versenden.