Körpersprache

in nicht zu unterschätzendes Kriterium, das wesentlich über Erfolg oder Misserfolg beim Vorstellungsgespräch entscheidet, ist die Körpersprache des Bewerbers. Jedem Personalentscheider ist klar, dass die Kandidaten, die während des Gesprächs vor ihm sitzen, nicht immer sagen, was sie wirklich denken. Daher wird Ihr Gegenüber sowohl Ihre Gestik als auch Ihre Mimik während des gesamten Gesprächsverlaufs ganz genau beobachten, denn die Körpersprache verrät oftmals mehr über eine Person als tausend Worte. Gesichtszüge, Körperhaltung und Bewegungen können Ihre Selbstpräsentation positiv oder negativ unterstreichen. Nur wenn Ihre Körpersprache zu Ihren Aussagen und dem Bild, das Sie von sich vermitteln, passt, wirken Sie glaubwürdig und authentisch. Es gibt einige Gesten, die Personalentscheidern sofort negativ auffallen und dazu führen können, dass der Bewerber gleich aussortiert wird. Das heißt nicht, dass Sie aus der engeren Auswahl fliegen, nur weil Sie einmal kurz auf Ihrem Stuhl herumrutschen oder unruhig mit den Händen gestikulieren, denn das bringt die Nervosität einfach mit sich. Doch wenn Sie das während der gesamten Sitzung immer wieder machen, wird Ihnen das unter Umständen negativ ausgelegt.
Zu der negativ bewerteten Mimik und Gestik gehören vor allem folgende Angewohnheiten:

  • Mangelnder Blickkontakt
  • Nicht Lächeln
  • Schlaffe Körperhaltung
  • Schlaffer Händedruck
  • Arme verschränken
  • Ständig an den Haaren herumzupfen
  • unkontrolliert mit den Händen fuchteln

Die meisten Bewerber scheitern im Interview also letztlich gar nicht an ihren fachlichen Kompetenzen, sondern an den sogenannten Soft Skills und nonverbalen Signalen. Zahlreiche Personalentscheider halten an dem Eindruck fest, den sie in den ersten zwei bis drei Minuten von ihrem Gegenüber gewinnen. Da es kaum möglich ist, in dieser kurzen Zeit viel Sinnvolles zu sagen, sind Körpersprache und Auftreten ausschlaggebend für den ersten Eindruck, den der Interviewer von dem Bewerber erhält. Im Folgenden befassen wir uns mit der Körpersprache während der verschiedenen Interviewphasen.

Begrüßungsphase

Sobald Sie den Raum betreten, muss die Kleidung korrekt sitzen, denn es macht keinen guten Eindruck, wenn Sie Ihrem Gesprächspartner gegenübertreten und dabei noch an sich herumzupfen. Strecken Sie ihm auch nicht Ihre Hand schon entgegen, während Sie noch auf ihn zulaufen. Warten Sie, bis er Ihnen die Hand hinhält, und begrüßen Sie ihn dann mit einem kurzen und vor allem festen Händedruck. Sie nehmen natürlich Blickkontakt zu Ihrem Gesprächspartner auf und lächeln ihn zur Begrüßung freundlich an.

Gesprächsverlauf

Nehmen Sie erst Platz, wenn man Ihnen einen Stuhl anbietet, und nehmen Sie eine aufrechte aber entspannte Haltung ein. Verschränken Sie niemals die Arme vor dem Körper oder hinter dem Kopf, denn damit gehen Sie auf Distanz zu Ihrem Gegenüber und signalisieren schlimmstenfalls ungewollt Arroganz. Achten Sie darauf, dass Ihre Beine nebeneinanderstehen und lehnen Sie den Körper leicht nach vorne, denn so signalisieren Sie Ihrem Gegenüber Interesse und Motivation.
Stellen Sie während des Gesprächs immer wieder den Blickkontakt zum Personalentscheider her und lächeln Sie ab und zu, denn das macht Sie sympathisch. Vermeiden Sie hektische Gesten wie beispielsweise das Kratzen an der Nase oder Zupfen an den Haaren und spielen Sie nicht nervös an Ihrem Schmuck oder Ihren Fingern herum. Das sind zwar alles nur Kleinigkeiten, aber Sie können sicher sein, dass Ihr Gegenüber diese sofort registriert und in die Bewertung Ihrer Persönlichkeit einfließen lässt.

Verabschiedung

Sie haben die Begrüßung und das Gespräch gut überstanden und alles lief zu Ihrer Zufriedenheit? Dann achten Sie jetzt unbedingt darauf, dass Sie Ihren Erfolg nicht noch durch mangelhafte Körpersprache bei der Verabschiedung zunichtemachen. Das passiert leider immer wieder und ist besonders ärgerlich, wenn Sie bis zu diesem Punkt alles richtig gemacht haben. Die richtige Verabschiedung ist mindestens genauso wichtig wie die perfekte Begrüßung und der positive Gesprächsverlauf. Behalten Sie also aufrechte Haltung und angemessene Körpersprache bis zum bitteren Ende bei und auch der Blickkontakt ist beim Abschied wichtig, denn damit signalisieren Sie Ihrem Gesprächspartner Aufmerksamkeit und Respekt.

Ihre Körpersprache sagt mehr über Sie aus als sämtliche Worte, denn wenn ein Bewerber nur Positives von sich preisgibt, gleichzeitig aber die Arme vor dem Körper verschränkt und seinen Blick nach unten richtet, wirkt er nicht glaubhaft. Sie können mit Gestik und Mimik positive Aussagen unterstreichen aber genauso kann die falsche Körpersprache dazu führen, dass Sie Ihre eigenen Aussagen widerlegen. Natürlich ist die perfekte Beherrschung der eigenen Körpersprache sehr schwierig, aber auch das können Sie trainieren. Üben Sie mit Freunden das Vorstellungsgespräch und werten Sie ihre Rückmeldungen hinsichtlich Ihrer Körpersprache aus. Neutrale Betrachter sehen meist sofort, an welcher Stelle es mit der richtigen Körpersprache noch hapert.

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