Markteinschätzung Januar 2021

Konjunktur und Börsen auf Erholungskurs


Den Ausnahmecharakter des Jahres 2020 spiegelt auch die Entwicklung der Börsen wider. Auf den schnellsten und heftigsten Crash der vergangenen 30 Jahre folgte bekanntlich eine weitreichende Kurserholung. Auf der Zielgeraden scheinen die Aktienmärkte die Jahresbilanz noch aufpolieren zu wollen. Die Verfügbarkeit von Impfstoffen gegen das SARS-CoV-2-Virus hatte im November eine Aufholjagd der Branchen ausgelöst, die unter der Pandemie stark leiden. Die Börse setzt damit auf die Erholung, die für 2021 zu erwarten ist und in Asien bereits beobachtet werden kann.

Die Wirtschaft in China und einer Reihe kleinerer asiatischer Volkswirtschaften erlebt bereits einen starken Aufschwung. Im gesamten Kalenderjahr 2020 wird die chinesische Wirtschaft gegenüber dem Vorjahr wieder gewachsen sein. Die zweite Welle der Pandemie ist vor allem ein europäisches Problem. In Europa verschlechterten sich die kurzfristigen Aussichten für die Konjunktur angesichts neuer Shutdown-Maßnahmen messbar. Außerhalb Europas hat sich die Erwartung an die Geschäftsentwicklung weiter verbessert.

Insbesondere in den USA, das unter dem abgewählten Präsidenten Trump zu dem Land mit den meisten Infizierten und Toten wurde, sind die Hoffnungen auf eine Erholung im kommenden Jahr groß. Damit sind die Aussichten für die Weltkonjunktur 2021 nicht so schlecht. Neben der „Weltkonjunkturlokomotive“ China dürften auch die USA stark zum Wachstum beitragen. Davon werden dann exportstarke Volkswirtschaften wie Deutschland und Japan profitieren.

Die Anzeichen für eine starke Erholung der Weltkonjunktur sind kaum zu übersehen. Beispielsweise liegen die Frachtraten für den weltweiten Containertransport jetzt durchschnittlich etwa beim Doppelten dessen, was in den ersten Wochen dieses Jahres bezahlt werden musste. Dies war bevor das Virus in großem Stil Europa und Amerika erreichte und die Frachtraten einbrechen ließ. Tatsächlich kam es in den vergangenen Wochen sogar schon zu Engpässen, weil die Kapazitäten der Containerschiffe nicht ausreichten, um alle Transportwünsche umgehend zu erfüllen.

Auch der Weltmarktpreis für Kupfer gilt als guter Indikator für die Entwicklung der Weltkonjunktur. Auch er war im März eingebrochen – von über 6.000 US-Dollar auf unter 5.000 US-Dollar pro Tonne. Doch seit April ging es auch mit dem Kupferpreis wieder aufwärts. Im Dezember näherte er sich erstmals seit 2012 der Marke von 8.000 US-Dollar. Gegenüber dem Jahresbeginn ist das ein Preisanstieg von mehr als 25 Prozent und gegenüber dem Tief im Corona-Crash im März von rund 70 Prozent.

Im Moment sieht es also so aus, als könne die Summe aller Waren und Dienstleistungen, die von der Menschheit produziert und bewertet werden, das Welt-Sozialprodukt, schon im kommenden Jahr höher sein als 2019. Ein Anstieg um 5 bis 6 Prozent reicht, um den Rückgang um etwa 4,5 Prozent in diesem Jahr mehr als nur aufzuholen. Der von der Pandemie erzwungene Rückgang des Welt-Sozialproduktes in 2020 markiert eine Ausnahme, die in dieser Form seit dem Zweiten Weltkrieg noch nicht vorgekommen ist. Befürchtungen notorischer Pessimisten und Crash-Gurus, dies könne sich als Beginn einer jahrelangen Wirtschaftskrise erweisen, sind ganz offensichtlich falsch.

Erste Entscheidungen des gewählten US-Präsidenten Joe Biden wurden an den Börsen positiv aufgenommen. Darunter fiel auch die Nominierung der früheren Notenbankpräsidentin Janet Yellen zur Finanzministerin. An der Wallstreet kletterte der Dow Jones darauf erstmals in seiner Geschichte auf über 30.000 Punkte. Erleichtert wurde an den Börsen registriert, dass sich die Politik in den USA noch auf ein nächstes Hilfspaket einigen könnte. Der Streit zwischen Republikanern und Demokraten hatte bislang weitere Corona-Hilfen blockiert.

Auch die europäischen Aktienmärkte setzten ihren Aufwärtstrend fort. Allerdings lasteten Sorgen um die stark steigenden Covid-19-Infektionen und ein fehlendes Handelsabkommen mit Großbritannien auf den Börsen, schürt beides doch Sorgen um zusätzliche Belastungen für die Wirtschaft. Dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Krisen-Programm PEPP noch einmal aufstockte, half da wenig. Die EZB kauft bereits seit langem Anleihen auf und stellt damit Regierungen und der Wirtschaft viele Milliarden Euro nahezu zinslos zur Verfügung.

Der EURO STOXX 50 kletterte dennoch in die Nähe der 3.600 Indexpunkte. Diesen Wert hatte der europäische Leitindex letztmals Anfang März, als der Corona-Crash die europäischen Börsen erfasste. Gegenüber dem Crash-Tiefpunkt bei 2.303 Zählern hat sich der Aktienindex um über 50 Prozent erholt. Was im März nach einem schlimmen Verlustjahr für Aktieninvestments aussah, könnte nun für die meisten mit nur kleinen Rückgängen – oder, je nach Fonds – sogar mit Gewinnen enden.

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